Miese Stimmung bei der Polizei

Miese Stimmung bei der Polizei
(Tageblatt-Archiv)

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Der Graben zwischen Unteroffizieren und Offizieren bei der Polizei ist breit und tief. So hört es sich zumindest bei der Polizeigewerkschaft SNPGL an.

Es ist eine Abrechnung der Polizeigewerschaft SNPGL mit der Polizeidirektion. Am Mittwochabend trafen sich die Gewerkschaftler zu ihrer Generalversammlung in Hesperingen. Immer wieder fiel in den zahlreichen Reden der Name des aktuellen Polizeidirektors Romain Nettgen. „Es gibt keinen Dialog zwischen ihm und uns. Wenn, dann Enden sie in Wutausbrüchen des Generaldirektors. Dies sei bedauerlich, da die Polizei vor großen Herausforderungen steht,“ sagt SNPGL-Präsident Pascal Ricquier. Er spricht von einer „schwierigen Zusammenarbeit“ mit der Polizeidirektion und mangelnder Transparenz nach unten.

SNPGL-Generalsekretär, Christian Pierret, spricht von schlechter Motivation und hohem Arbeitspensum innerhalb der Polizei. „Uns wird dann unsere Stimmung gegenüber den Vorgesetzten immer als aggressiv ausgelegt. Das stimmt aber nicht. In der Führungsspitze werde dies als respektlos ausgelegt.

Machtmissbrauch

Die Gewerkschaft hat nach eigener Aussage in den vergangenen elf Monaten 74 „Regelverstöße“ in den höheren Rängen festgestellt. Teilweise ist von „Machtmissbrauch“ die Rede. Entsprechende Dossiers wurden angelegt.

Ein weiteres Problem für die Gewerkschaftler ist die aktuelle Dienstwaffe. Technische Ausfälle am Revolver und schlechte Munition sind seit längerem bekannt. Sie fordern neue Pistolen
für das Polizeicorps. Auf die Probleme mit der Munition hatte im November 2013 der ehemalige Innenminister Jean-Marie Halsdorf schriftlich reagiert. Eine Ladung (95.000 Schuss) war mangelhaft. Sie wurde nur zu Übungszwecken eingesetzt.

Ehrengast

In der ersten Reihe unter den Ehrengästen saß ein eifriger Mitschreiber. Der frühere Innenminister Jean-Marie Halsdorf (CSV) schrieb fleißig die Aussagen der einzelnen Gewerkschaftler auf. Er war in seiner frühereren Funktion als oberster „Polizeichef“ bei der Gewerkschaft alles andere als beliebt.