Melanias Hand

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Egal ob die Diskussion um den Schleier beim Papst oder um ihre Handgesten: Während der ersten Auslandsreise von US-Präsident Trump zeigte sich wieder, wie sehr seine Frau Melania mit ihrer Rolle fremdelt.

Zumindest mit dem Händchenhalten hat es auf Sizilien geklappt. Als Melania Trump am Vorabend des G7-Gipfels an der Seite ihres Mannes aus der Air Force One steigt, nimmt er ihre Hand – und sie zieht sie nicht zurück. Auf den vorherigen Stationen der ersten Auslandsreise von „Potus und Flotus“, wie US-Präsident Donald Trump und seiner Frau Melania im Fachjargon genannt werden, brachten Melanias Handgesten dagegen die Gerüchteküche um den Zustand der Trump-Ehe zum Brodeln: In Israel und Rom zog sie augenscheinlich ihre Hand weg, als Donald sie halten wollte. „Hand-Gate“ war geboren.

Die Sprecherin der First Lady musste sogar Gerüchte dementieren, wonach die 47-Jährige bei ihrer Station in Brüssel nicht bei ihrem Mann in der Botschaft übernachtet hatte, sondern in einem Hotel. „Das ist falsch“, erklärte Stephanie Grisham.

Beim Partnerprogramm zum Gipfel der sieben führenden Industrienationen in Taormina jedenfalls fokussiert sich der Blick wieder auf Melania. In einem weißen Kleid und einer Dolce-Gabbana-Jacke mit Blumenmuster (Kostenpunkt mehr als 50.000 Euro, wie italienische Medien in Erfahrung gebracht haben wollen) wirkt sie einen Hauch fröhlicher als bei anderen Terminen.

Zu sehr im Hintergrund

Aber auch Brigitte Macron, die 64 Jahre alte Frau von Frankreichs neuem Präsidenten Emmanuel Macron (39), stand im Rampenlicht. Zum Partnerprogramm gehörte ein Hubschrauber-Rundflug über den Ätna, bei dem Melania aus Sicherheitsgründen aber nicht dabei war, ein Mittagessen beim Bürgermeister von Catania und ein Besuch im antiken Theater der Stadt.

Auch Melania hält sich sehr im Hintergrund, zu sehr, wie einige meinen. Erst in Kürze will die dritte Frau von Donald Trump von New York nach Washington ziehen, wo ihr gemeinsamer Sohn Barron zur Schule gehen soll.

Der First Lady entgleiten die Gesichtszüge

Die Rolle der First Lady ist vornehmlich eine repräsentative. Zu einem gewissen Grad hat sie sogar ein politisches Amt. Viele von Trumps Vorgängerinnen machten aber auch ihren politischen Einfluss geltend – so etwa Hillary Clinton und zuletzt Michelle Obama.

„First Ladies haben durchaus auch einen Einfluss auf ihre Männer und deren Politik. Melania Trump ist neu, sie hat viel Kritik erfahren“, sagt Katrina Bland, die an der Universität Toronto zum Thema Internationale Beziehungen forscht. Es sei nachvollziehbar, dass sie sich mit öffentlichen Kommentaren sehr zurückhalte.

Während der ersten Auslandsreise des neuen US-Präsidenten zeigte sich aber einmal mehr, wie sehr Melania Trump mit ihrer Rolle fremdelt. Als Model gehörte es zu ihrer Aufgabenbeschreibung, auf Knopfdruck zu lächeln. Umso erstaunlicher ist, dass ihr als First Lady nur allzu oft die Gesichtszüge entgleiten. Das sei sehr untypisch für eine First Lady, meint die „Washington Post“. Schließlich gehöre zur Rolle eine Art „Gesichtsdiplomatie“, die Wohlwollen, Fröhlichkeit oder zumindest ein geringfügiges Interesse an den jeweiligen Aktivitäten suggeriere.

„Typische Frauenrolle“

Bei ihrem Besuch im Vatikan spotteten Beobachter über den schwarzen Schleier, den sie bei dem Treffen mit dem Papst anhatte. Italienische Medien wollen gar erkannt haben, dass die gebürtige Slowenin wie eine „traurige Balkan-Barbie“ ausgesehen habe. Zudem wurde notiert, dass Melania in einem Kinderkrankenhaus „nur die typische Frauenrolle“ einnahm – während Donald Trumps Tochter Ivanka bei der katholischen Hilfsorganisation Sant’Egidio auftrat, was zum traditionellen politischen Programm aller Staats- und Regierungschefs gehört, wenn sie den Papst besuchen.

„Ivanka ist politisch sehr involviert. Viele sagen, sie ist die wahre First Lady“, so Politik-Expertin Bland. „Nur die Zeit wird zeigen, welche Rolle Melania wirklich einnehmen wird.“