Mehr Schüler = mehr Aufgaben

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LUXEMBURG – 2011 waren 94.491 Schüler eingeschrieben. Viel Wert wurde 2010-2011 auf die Integration und die Schul- sowie Berufsorientierung gelegt, so das Ministerium in seinem jüngsten Bericht.

In Luxemburg besteht Schulpflicht. Jedes Kind ab vier Jahren muss eine Schule besuchen. Jedes Jahr stellt das Unterrichtsministerium die Zahlen des vergangenen Schuljahres vor. Die Statistiken betreffen die Grundschule (1 bis 4 Zyklus) sowie die Sekundarschulen (klassisches und technisches Lyzeum sowie die Berufsausbildung).

Insgesamt waren im Schuljahr 2010-2011 94.491 Schüler in den verschiedenen Schulen eingeschrieben. Die Vorschule (précoce) besuchten 4.213 Kinder. Im Kindergarten wurden 11.312 Kinder registriert. Die Grundschule (Ex-Primärschule) besuchten 35.099 Schüler. 690 Kinder wurden in Sonderschulen unterrichtet. Ins klassische Lyzeum gingen 17.186 Schüler, ins technische 25.991. Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Schüler von Jahr zu Jahr steigt.

Mehr Jungen – aber besser?

2010-2011 besuchten mehr Jungen (51 Prozent) die Schule wie Mädchen. Mit 66 Prozent wurden aber mehr Jungen in Sonderschulen betreut. Auch im klassischen Sekundarunterricht sind mit 54 Prozent die Mädchen besser vertreten, als die Jungen.

Was den Ausländeranteil betrifft, so reflektiert die Schule die Gesellschaft, weil fast 42 Prozent der Schüler Ausländer waren. Die Portugiesen stellen den stärksten Ausländeranteil dar mit 23 Prozent. 58 Prozent sind Luxemburger und fast 19 Prozent kommen aus anderen Ländern. Die meistgesprochene Sprache in den Schulen bleibt luxemburgisch (50 Prozent).

Durch den Bevölkerungszuwachs steigt die Zahl der Schulklassen. Sie werden auch gemischter. In 19 Gemeinden belief sich der Ausländeranteil in der Vorschule auf mehr als 50 Prozent. Eine ähnliche Feststellung trafen 27 Gemeinden in ihren Kindergärten und 25 Gemeinden in der Grundschule (Zyklen 2 bis 4). Daher sei die Integration sehr wichtig, wird in dem Bericht des Ministeriums betont.

Eine Frage des Alters

Dem Bericht zufolge sind in der Grundschule 1,7 Prozent der Kinder jünger, als das ihrem Zyklus entsprechende Alter. 17,9 Prozent sind älter. In der Sekundarschule sind 2,7 Prozent jünger und 18,6 Prozent älter. Und im technischen Sekundarunterricht wurden 63,5 sogenannte „Nachzügler“ gezählt, gegenüber nur 0,2 Prozent Schülern, die einen Vorsprung auf ihre „normale „ Klasse hatten. Als Reaktion hat das Unterrichtsministerium das Projekt „Proci“ ins Leben gerufen. Es soll helfen, durch eine genauere Bewertung, eine bessere Orientierung sowie eine effizientere Betreuung die Resultate der Schüler zu verbessern. In dieselbe Richtung geht das 2005 initierte Projekt „Neie Lycée“, das sich im Februar 2012 in Mersch niedergelassen hat. Insgesamt 446 Schüler waren letztes Jahr hier eingeschrieben.

33 Prozent im „classique“

Im Sekundarunterricht waren 2010-2011 33 Prozent der Schüler im sogenannten „klassischen“ und 67 Prozent im technischen Unterricht eingeschrieben. Die Zahlen zeigen, dass der Ausländeranteil in den klassischen Sekundarklassen sich auf lediglich 18,7 Prozent beläuft, in den technischen Sekundarklassen jedoch auf 42,7 Prozent.

Im vergangenen Schuljahr wurden 5.381 Grundschüler in die Sekundarschulen eingeschrieben. Einen Sekundarschulabschluss erhielten 1.303 Jugendliche. Ein technisches Sekundarschuldiplom wurde an 846 Schüler überreicht. Ein Techniker-Diplom ging an 547 Personen. Berufszertifikate erhielten indes 1.090 Schüler. Im Sekundarunterricht lag die Erfolgsquote bei 86 Prozent, im technischen Sekundarunterricht bei 81 Prozent. Die Zahl der Schulabbrecher bleibt stabil, bei etwa neun Prozent.

Fast 10.000 Lehrer und Professoren

Was die Lehrkräfte betrifft, so erhöht sich ihre Zahl von Jahr zu Jahr. In der Grundschule wurden 2010-2011 insgesamt 5.047 Lehrer gezählt. Davon waren jedoch 1.171 Lehrbeauftragte. Der Bericht zeigt auch, dass das Lehramt mit 73 Prozent an Frauen nach wie vor fest in weiblicher Hand ist. Im Sekundarunterricht lehren 4.091 Personen. 1.013 sind Lehrbeauftragte. Hier ist die Geschlechteraufteilung ausgewogen. 444 Personen arbeiten in Sonderschulen. Das Durchschnittsalter der Professoren beträgt 41 Jahre.

Die 94.491 Schüler und Schülerinnen lernten 2011 in 156 Grundschulen und 40 Sekundarschulen. Das Staatsbudget sah 2011 für die Schule Kredite in Höhe von 1,173 Milliarden Euro vor.