/ Mehr Kontrolle, neue Produkte
Audit-Firmen sollen Betriebsbilanzen bestätigen und so potenziellen Investoren Entscheidungshilfe geben.
Das funktionierte in der Vergangenheit allerdings nicht immer wie gewünscht. In der Finanzkrise 2008 geriet mehr als ein Unternehmen ins Schleudern, dem noch kurz zuvor die „Auditeurs“ Bestnoten bescheinigt hatten.
Neue Definition des „Auditeur“
Eine gestern in nationales Recht übernommene Direktive definiert die Mission des „Auditeur“ neu. Die Standarts werden zudem EU-weit vereinheitlicht. Die Audits sollen „nach méi wahrheitstreu gin“, wie Franz Fayot (LSAP) notierte.
Allerdings würden auch die neuen Regeln den Interessenskonflikt nicht ganz beheben, in dem sich Firmen befinden, die unter einem Dach neben dem Audit auch Consulting betreiben, meinte er einschränkend. Das Gesetz fand Einstimmigkeit auf allen Bänken.
„In der Transparenz angekommen“
Ebenfalls einstimmig angenommen wurde ein Gesetz über den automatischen Austausch von Ruling-Informationen. Die entsprechende Direktive entstand unter luxemburgischer EU-Präsidentschaft, wie Finanzminister Pierre Gramegna nicht ohne Stolz notierte. Luxemburg sei „in der Transparenz angekommen.“
Vorbei mit der Einstimmigkeit war es beim nächsten Punkt. Die Schaffung eines neues Regime für alternative Investitionsfonds (Fonds d’investissement alternatifs réservés, FIAR) wurde von déi Lénk scharf kritisiert. David Wagner erinnerte an die Finanzkrise, die 2008 die ganze Welt erschütterte und an die frommen Versprechen von Politikern aller Couleur, den Finanzsektor künftig strenger zu regeln. Das vorliegende Gesetz entlarve dies als leere Sonntagsreden.
Porte Ouverte am 24. September
Die FIAR richten sich ausschliesslich an professionelle und institutionnelle Investoren. Sie brauchen kein „Agrément“ der Bankenaufsicht CSSF. Allerdings muss der „Dépositaire“ eine in Luxemburg ansässige Bank sein und der „Gestionnaire“ über eine Akkreditierung der CSSF verfügen. Ein Regelwerk, das André Bauler als streng und ausreichend bezeichneten. Der DP-Redner benutzte dabei das Bild eines Sternekochs, dem man vertrauen könne, dass etwas Gutes auf den Teller komme.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Freitagsausgabe des Tageblatt.