Freitag14. November 2025

Demaart De Maart

Mehr Geld bei Vertretung im Nachbarrevier

Mehr Geld bei Vertretung im Nachbarrevier

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG - Die Förster klagen wegen ungenügender Entschädigung bei Vertretungsarbeiten im Nachbarrevier. Jetzt verspricht der Minister den 66 Förstern Verbesserungen.

Luxemburg hat nicht genug Förster. Deshalb müssen sie sich oftmals auch um die Nachbarreviere kümmern. Die derzeitige Entschädigung reicht den Förstern jedoch nicht. Wie es um die Bezahlung von Überstunden bei Förstern stehen, wollte der DP-Parlamentarier Fernand Etgen nun in einer parlamentarischen Anfrage an den Minister für nachhaltige Entwicklung, Claude Wiseler wissen.

Mitte der 90er Jahre wurde beschlossen, die Ausbildung der Förster der Ackerbauschule anzuvertrauen, so Wiseler in seiner Antwort. Vorher mussten die zukünftigen Förster an einer internen Ausbildung innerhalb der Verwaltung teilnehmen. Durch diese Änderung wurde jedoch eine Abänderung des Militärgesetzes notwendig. Denn die Anwärter auf den Försterberuf mussten jetzt nicht mehr zuerst den Armeedienst verrichten.

Die unmittelbare Folge dieser Gesetzesänderungen war ein Mangel an Forstmeistern. Viele Forstreviere blieben unbesetzt. Daher der Beschluss des Ministers, die aktuellen Förster mit der Pflege auch der Nachbarreviere zu befassen. Auch noch heute greife man auf die Solidarität zwischen den Förstern zurück, so Wiseler, etwa bei einer langen Abwesenheit wegen Krankheit.

480 Euro pro Monat mehr

Der Förster, der einen Kollegen ersetzt, erhält zusätzliche 480 Euro pro Monat. In einigen Fällen bekommt er 10 Prozent des Gehalts des Kollegen, den er ersetzt. Laut Forstbeamten ist diese Entschädigung jedoch zu niedrig. Sie reichten Klage beim Verwaltungsgericht ein und bekamen Recht. Der Minister reagierte, indem er ankündigte, demnächst diese Entschädigungen anzuheben. Man müsse aber ebenfalls über die Einstellung zusätzlicher Förster nachdenken, so Claude Wiseler weiter.

Viele Aufgaben

Die luxemburgischen Förster müssen unter anderem die 41.000 Hektar Wald (630 Forstreviere) verwalten, die dem Staat gehören. Dazu kommt die Überwachung von immerhin 47.000 Hektar an Privatwäldern. 260 Forstarbeiter arbeiten in den luxemburgischen Wäldern. Jedes Jahr werden etwa 200.000 Kubikmeter Holz geschlagen.

Die Förster besitzen polizeiliche Befugnisse und müssen ein Territorium von 240.000 Hektar abdecken. Pro Jahr landen etwa 2.000 Genehmigungs- und 2.000 Entschädigungsanträge (z.B wegen Wildschaden) auf den Büros der Förster. Schließlich stehen die Förster in regelmäßigem Kontakt mit den 400 Jagdsyndikaten des Landes und überwachen ungefähr 600 Jagdreviere. Luxemburg zählt derzeit 66 Förster.