Mehr Einzelzimmer in den Kliniken

Mehr Einzelzimmer in den Kliniken
(Jens Wolf)

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Die Regierung will die Zahl der Einzelzimmer in den Krankenhäusern erhöhen. Den Zuschlag von 66% auf medizinischen Akten, den Ärzte bei Patienten der ersten Klasse bisher verrechnen können, will sie abbauen.

Von den insgesamt 2.340 Krankenzimmern, die es in den Luxemburger Krankenhäusern gibt, sind deren 532 Einzelzimmer. Hieraus ergibt sich landesweit ein Prozentsatz von 22,73% an solchen Zimmern. Allerdings variiert dieser Prozentsatz doch stark je nach Klinik.

Die Zahlen

– Centre hospitalier Emile Mayrisch: 642 Betten/77 Einzelbetten (11,99%)
– Hôpitaux Robert Schuman: 762 Betten/210 Einzeln (27,5%), davon: Clinique Ste-Marie: 93/48, Hôpital Kirchberg: 345/90, Clinique Bohler: 68/30, Zithaklinik 256/42 (16,40%)
– Centre hospitalier de Luxembourg: 579/130 (22,45%),
davon Maternité Grande Duchesse Charlotte 58/42
– Centre hospitalier du Nord: 357/115 (32,21%)

Betrachtet man die Gruppe der Robert-Schuman-Krankenhäuser mit insgesamt 762 Betten und 210 Einzelbetten kommt man auf 27,5%. Hier heben sich die Clinique Ste-Marie (93 Betten/48 Einzelzimmer) mit 51,61% und die Entbindungsklinik Bohler (68/30) mit aktuellen 44,11% deutlich ab. Letztere hat einen Antrag auf zusätzliche Betten gestellt, durch den man diesen Prozentsatz auf 68% anheben will.

Über 70 Prozent Einzelbetten

Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Centre hospitalier de Luxembourg mit seinen 579 Betten und 130 Einzelbetten (22,45%). Die dem CHL angehörende Maternité Grande-Duchesse Charlotte ist nämlich der aktuelle Spitzenreiter mit 72,41% an Einzelbetten (58 Betten/42 Einzelzimmer). Anzumerken bleibt, dass der CHL nach dem Neubau den Prozentsatz der Einzelzimmer auf 60% erhöhen will.

Der Centre hospitalier du Nord liegt mit 32,21% über dem Landesdurchschnitt (357 Betten, davon 130 Einzelzimmer). Am schlechtesten schneidet der Centre hospitalier Emile Mayrisch (CHEM) ab. Mit 77 Einzelzimmern auf 642 Zimmer erreicht man lediglich 11,99%.

Diese Zahlen teilte Gesundheitsministerin Lydia Mutsch auf eine Anfrage des DP-Abgeordneten Max Hahn hin mit. In ihrer Antwort hält die Ministerin fest, dass im neuen Südspidol des CHEM, das 2022 in Betrieb gehen soll, insgesamt 594 Betten sein werden, ohne Angaben zu den Einzelbetten zu machen. Schließlich erinnert Lydia Mutsch auf das Regierungsprogramm, in dem festgehalten wurde, dass der Zuschlag von 66% auf medizinischen Akten progressiv abgeschafft werden soll. Bislang können Ärzte diesen Zuschlag für Patienten der ersten Klasse in Einzelzimmern verrechnen. Außer wenn diese Unterbringung aus medizinischen Gründen erfolgt.