„Mehr als 90 Prozent machen mit“

„Mehr als 90 Prozent machen mit“
(dpa)

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Fast alle Banken werden nach Einschätzung des internationalen Branchenverbands IIF beim geplanten Schuldenerlass für Griechenland mitmachen.

„Ich bin sehr optimistisch, dass sich mehr als 90 Prozent der Banken beteiligen“, sagte der geschäftsführende Direktor des International Institute of Finance (IIF), Charles Dallara, der „Welt am Sonntag“ laut Vorabmeldung. Offen sei aber, wie sich andere Gläubiger wie Versicherungen oder Fonds an dem Schuldenschnitt beteiligten. „Hier muss sicher noch Überzeugungsarbeit geleistet werden.“

Dallara verteidigte den 50-prozentigen Schuldenerlass als ausreichendes Zugeständnis der Banken. Die höheren Abschläge auf griechische Staatsanleihen am Markt seien übertrieben und nur gerechtfertigt, wenn man davon ausgehe, dass Griechenland nicht mehr auf die Beine komme, sagte der IIF-Manager der Zeitung zufolge. „Unter diesen Annahmen haben die Banken tatsächlich einen Vorteil. Aber davon gehen wir nicht aus.“

Merkels Deal

Auf dem EU-Gipfel am Mittwoch wurde beschlossen, dass private Gläubiger auf 50 Prozent ihrer Forderungen an Griechenland verzichten sollen. Zudem verständigten sich die Staats- und Regierungschefs auf einen verstärkten Einsatz der Mittel des Rettungsschirmes EFSF. Viele Einzelheiten der Hebelung und des Schuldenschnitts sind aber noch nicht geklärt.

Den Ausschlag für die Zustimmung der Banken zu dem Kompromiss gab laut Dallara ein Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Garantien für die Institute von 20 auf 30 Milliarden Euro zu erhöhen. Merkel habe sich eingeschaltet, sagte er. Der Gipfelerklärung zufolge soll der EFSF den betroffenen Investoren auf neue griechische Staatsanleihen eine Absicherung von 30 Milliarden Euro gewähren. Sie bekommen also eine Teilgarantie auf die neuen Papiere: Die Gläubiger verzichten damit auf Ansprüche, gewinnen aber Sicherheit. (