Mehr als 2.000 Kandidaten bei erster Wahl

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Für die erste demokratische Wahl in Libyen haben sich mehr als 2.000 Kandidaten registrieren lassen.

Der Leiter der Wahlkommission, Nuri al-Abar, sagte am Donnerstag kurz vor Ende der Registrierungsfrist, landesweit hätten sich 2.119 Kandidaten gemeldet. Sie bewerben sich bei der Wahl am 19. Juni um 200 Sitze in der Allgemeinen Nationalkonferenz. Dieses Gremium ist eine Art Übergangsparlament. Es hat die Aufgabe, einen Verfassungsrat zu gründen und eine neue Übergangsregierung zu ernennen.

Mehr als 1.900 Kandidaten treten als Einzelkandidaten an, darunter 47 Frauen. Außerdem seien etwa 40 Prozent der Listenkandidaten Frauen, sagte Al-Abar der Nachrichtenagentur dpa.

Die Wähler haben noch bis zum kommenden Montag Zeit, sich in die lokalen Wählerregister einzutragen. Bislang haben dies laut Al-Abar rund 2,17 Millionen der insgesamt etwa 3,2 Millionen Wahlberechtigten getan.

163 Bewegungen

Parteien werden bei dieser ersten Wahl noch keine wichtige Rolle spielen. Bisher haben sich 163 politische Bewegungen offiziell registrieren lassen.

Am vergangenen Dienstag war der Vorsitzende des Militärkomitees der Hauptstadt Tripolis, Abdel Hakim Belhadsch, von seinem Posten zurückgetreten. Damit darf er nun eine politische Partei gründen. Der Name der Partei, die wahrscheinlich eine religiöse Ausrichtung haben wird, steht noch nicht fest. Der Islamist hatte als Rebellenkommandeur während der Kämpfe in Tripolis im Sommer 2011 eine wichtige Rolle gespielt.

Die libyschen Revolutionäre hatten im vergangenen Jahr Langzeitdiktator Muammar al-Gaddafi gestürzt und aus Tripolis vertrieben. Im Oktober 2011 wurde Gaddafi von Rebellen getötet.