Mehr als 200 Tote in Libyen

Mehr als 200 Tote in Libyen
(AFP)

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Bei den Unruhen in Libyen sind nach Angaben der Opposition binnen zwei Tagen mehr als 200 Menschen getötet worden. Die Website "Libya al-Youm" sprach am Sonntag von 208 Toten.

In der Stadt Bengasi habe sich ein Teil der Soldaten den Aufständischen angeschlossen. Einige Städte sollen nach Angaben von Oppositionellen ganz oder zum Teil „befreit“ sein. Von unabhängiger Seite ließen sich diese Informationen jedoch nicht verifizieren.

Der arabische Sender Al-Dschasira berichtete am Sonntag von bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Bengasi. Augenzeugen sprachen davon, dass sich die Stadt in eine „Kriegszone“ verwandelt habe. Eine Gruppe von 50 muslimischen Geistlichen appellierte unterdessen an die Sicherheitskräfte, nicht auf Zivilisten zu schießen. „Stoppt das Massaker jetzt“, heißt es in der Mitteilung.

Ausländische Verschwörung

Libyen macht eine ausländische Verschwörung für die Unruhen verantwortlich. Die staatliche Nachrichtenagentur Jana verbreitete am Samstagabend, die Sicherheitskräfte hätten Angehörige einer Verschwörergruppe festgenommen, darunter Palästinenser, Tunesier und Sudanesen. Es sei möglich, dass der israelische Geheimdienst seine Finger im Spiel habe.

Nach tagelangen Unruhen herrschte dagegen in Bahrain am Sonntag gespannte Ruhe. Nach dem Rückzug der Armee in die Kasernen hatten mehrere Tausend Regierungsgegner am Samstag den zentralen Lulu-Platz wieder besetzt und dort Lager aufgeschlagen. Kronprinz Scheich Salman bin Hamad al-Chalifa bedauerte in einem Fernsehinterview den Tod von mindestens vier Demonstranten in den vergangenen Tagen. Auf Weisung seines Vaters, König Hamad bin Issa al-Chalifa, nahm er erste Kontakte zur Opposition für einen nationalen Dialog auf.