Mehr als 20 Tote bei Anschlägen

Blutiges Wochenende mit über 20 Toten in Pakistan: Bei einem Bombenanschlag auf eine Prozession schiitischer Muslime in der ostpakistanischen Provinz Punjab sind mindestens 14 Menschen getötet worden. Mehr als 20 wurden verletzt, als am Sonntag inmitten der Gläubigen ein Sprengsatz explodierte, wie Regierungsvertreter mitteilten. Ein Taliban-Angriff auf eine Polizeistation im Nordwesten des Landes forderte sieben Tote.

Zu dem Anschlag gegen die Schiiten bekannte sich zunächst niemand. Unklar war auch, ob es sich um eine ferngezündete Bombe oder ein Selbstmordattentat handelte. An der Prozession in der Stadt Khanpur hatten etwa 300 Menschen teilgenommen. Nach der Explosion kam es zu Zusammenstößen zwischen aufgebrachten Schiiten und der Polizei.

Immer öfters Angriffe auf Schiiten

Angehörige der schiitischen Minderheit werden in Pakistan immer wieder zum Ziel von Angriffen sunnitischer Extremisten wie den radikal-islamischen Taliban. Rund 20 Prozent der mehr als 180 Millionen Pakistaner sind Schiiten.

Bereits am Samstag starben mindestens sieben Menschen bei einem Angriff von Taliban-Kämpfern auf das Hauptquartier der Polizei im nordwestlichen Unruhedistrikt Dera Ismail Khan , der an die Extremisten-Hochburg Süd-Waziristan grenzt. Nach Polizeiangaben sind unter den Opfern zwei Zivilisten und ein Polizist sowie die vier Angreifer. Sieben Sicherheitskräfte wurden verletzt.

Attentäter als Polizisten verkleidet

Zwei Aufständische zündeten am Haupteingang der Wache ihre Sprengstoffwesten, die beiden anderen drangen in das Gebäude vor. Angeblich waren sie als Polizisten verkleidet. Mindestens zwei Stunden habe der Schusswechsel gedauert, berichtete ein Polizist. In der Umgebung brach Panik aus. Nach Angaben örtlicher Medien rannten Menschen um ihr Leben, Geschäfte und Büros wurden geschlossen.

Angriffe auf die pakistanischen Sicherheitskräfte mehren sich wieder. Am Freitag waren drei Polizisten bei einem Angriff auf eine Polizeistation nahe der Provinzhauptstadt Peshawar getötet worden.