/ Medien erklären Konzernchef für tot

(AFP)
In einer Eilmeldung meldete die Agentur um 14.30 Uhr den Tod des Industriellen, der sich zu dem Zeitpunkt bester Gesundheit erfreute. Ein halbe Stunde später erfolgte die Entwarnung durch den Fernsehsender LCI, sie habe mit Martin Bouygues telefoniert, meldete eine Moderatorin des Senders, der zur Bouygues Unternehmensgruppe gehört. Er sei wohlauf und sei bei bester Gesundheit, meldete sie. Agence France Presse benötigte eine Stunde, um die Meldung zurückzuziehen, sie für falsch zu erklären und sich zu entschuldigen.
Nach einer ersten Erklärung soll ein AFP Redakteur mit dem Bürgermeister eines Dorfes telefoniert haben. Der Bürgermeister habe verstanden, dass er nach einem Toten namens Martin gefragt worden sein. Der Bürgermeister bestätigte, dass es in dem Dorf tatsächlich den Tod eines Mitbürgers namens Martin gegeben habe. Daraus soll in der Agentur der Fehlschluss entstanden sein, dass Martin Bouygues tot sei. Nur: Martin Bouygues wohnt nicht in diesem Dorf sondern in einem Nachbardorf in der Nähe der normannischen Stadt Alencon. Warum AFP also in den Dorf angerufen hat, in derm Martin Bouygies gar nicht wohnt, wurde nicht klar.
Deal mit Luxemburg
Martin Bouygues, 1952 geboren, und Pate eines Sohnes des ehemaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, gehört zu den profiliertesten Unternehmern Frankreichs. Zu seinem Unternehmensreich gehören der gleichnamige, weltweit tätige Baukonzern, dessen Vorstandsvorsitzender er ist, die Fernsehsender TF1 und LCI und das Mobilfunk-Unternehmen Bouygues, das kleinste in der französischen Mobilfunk-Welt, aber mit der technisch besten Box ausgerüstet. Der Chef des in Luxemburg beheimateten Investmentfonds Altice, Patrick Drahi hat gerade ein sieben Milliarden schweres Angebot zur Übernahme des Mobilfunk-Unternehmens gemacht. Martin Bouygues – bei guter Gesundheit und lebend – hat das Angebot abgelehnt.
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