Massenkarambolage in Silvesternacht: Sechs Menschen sterben im Nebel

Massenkarambolage in Silvesternacht: Sechs Menschen sterben im Nebel
(Karl-josef Hildenbrand)

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Schreckliches Unglück in der Silvesternacht: Im dichten Nebel fahren auf der A7 mehrere Fahrzeuge ineinander. Die ersten Zusammenstöße gehen noch glimpflich aus – dann krachen zwei Autos mit jungen Menschen an Bord in die Unfallstelle.

Bei einer Massenkarambolage im dichten Nebel auf der Autobahn 7 im Allgäu sind in der Silvesternacht sechs Menschen gestorben, darunter Teenager. Zehn Menschen wurden verletzt, wie die Polizei Schwaben Süd/West am Sonntag mitteilte.

Etwa gegen 1.00 Uhr kollidierten nahe Bad Grönenbach drei Sattelzüge und neun Autos. Zunächst waren nach bisherigen Erkenntnissen die Lastwagen und mehrere Autos in den Unfall verwickelt, wie ein Polizeisprecher am Mittag sagte. „Das ging wohl relativ glimpflich aus.“ Doch dann krachte ein Pkw mit fünf Menschen in die Unfallstelle. Später folgte noch der Wagen eines 23-Jährigen, der alleine im Auto unterwegs war. Diese sechs Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.

Verkehr auf A7 gestoppt

Das mit fünf Leuten besetzte Auto hatte den Angaben zufolge ein 22-Jähriger gesteuert. Bei ihm im Wagen saßen vier junge Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Die Opfer stammen aus den Landkreisen Unterallgäu und Neu-Ulm sowie aus der Stadt Memmingen. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht.

Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit einem Großaufgebot im Einsatz, ebenso Kriseninterventionsteams. Die Polizei stoppte den Verkehr auf der A7 zunächst komplett. In Fahrtrichtung Ulm blieb sie wegen der aufwendigen Rettungsarbeiten bis in den Nachmittag gesperrt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf mehrere Hunderttausend Euro.

Vier Jugendliche starben bereits Ende November

Ebenfalls im Unterallgäu waren Ende November vier Teenager bei einem Unfall ums Leben gekommen. Auf dem Weg zu einem Jugendtreff hatte ein 18-jähriger in einer langen Rechtskurve in Markt Rettenbach bei stark überhöhter Geschwindigkeit die Gewalt über das Fahrzeug verloren. Das Auto kam von der Straße ab, prallte gegen einen Baum und wurde in zwei Teile gerissen. Ein 16-Jähriger überlebte schwer verletzt.

Am Donnerstag hatte der ADAC seine Prognose veröffentlicht, wonach die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen 2016 auf einen Tiefststand gesunken sein dürfte. Der Berechnung des Autoclubs zufolge starben rund 3280 Menschen auf den Straßen in der Bundesrepublik, 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Diesem Trend entgegengesetzt war die Entwicklung zuletzt in Bayern. Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamts kamen in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres 531 Menschen bei Verkehrsunfällen im Freistaat ums Leben. Das war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 528 Todesopfer ein leichter Anstieg. Insgesamt gab es nach Angaben der Statistiker in dem Zeitraum fast 330.000 Unfälle auf Bayerns Straßen. Von Januar bis Oktober 2015 waren es rund 323.000.