Martine Deprez ist neue Präsidentin

Martine Deprez ist neue Präsidentin
(Hmontaigu)

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Die UGDA hat bei einem außerordentlichen Kongress ein neues Exekutivbüro gewählt, das bis auf weiteres die Geschicke des Vereins leiten soll.

Mit Gilbert Girsch, Robert Köller und André Heinen sind im neuen Büro drei Mitglieder vertreten, die erst vor zwei Monaten zurückgetreten waren. Die anderen beiden Büro-Mitglieder sind das dienstälteste Mitglied des Zentralkomitees, Robert Mamer, und Martine Deprez, die neue Präsidentin wird. Einigkeit herrschte gestern Abend lediglich darüber, dass eine Statutenrevision dringend notwendig ist.

Vor fast voll versammeltem Saal fand am Donnerstagabend der außerordentliche Kongress des Dachverbands der Musikvereine „Union Grand-Duc Adolphe“ statt. Vertreter von 209 der insgesamt 309 Mitgliedsvereine hatten sich im Centre Barblé in Strassen eingefunden. Dieser Kongress musste einberufen werden, da am 29. September vier der fünf Mitglieder des Exekutivbüros zurückgetreten waren, weil sie nicht mehr mit Generalsekretär Jeannot Clement zusammenarbeiten wollten.
Weil keine andere Einigung gefunden werden konnte, wurden die Vereine dazu aufgerufen, einen außerordentlichen Kongress einzuberufen. 95 der 309 Vereine antworteten, 80 davon beantragten einen außerordentlichen Kongress.

Forderung nach Rücktritt

Zu Beginn des Kongresses forderte das dienstälteste Mitglied des Zentralkomitees, Robert Mamer, Generalsekretär Jeannot Clement erneut auf, im Dienst der UGDA zurückzutreten, ein Aufruf dem sich auch Ehrenpräsident Henri Schumacher anschloss. Auch der zurückgetretene Präsident Louis Karmeyer bat Clement in seiner kurzen Ansprache, sein Amt niederzulegen.
Der 1. Vizepräsident Robert Köller kritisierte Clements vermeintliches Geltungsbedürfnis und seine Entscheidung, interne Dokumente im Internet zu veröffentlichen. Er warf Clement auch vor, in mehreren Fällen Entscheidungen getroffen zu haben, ohne die anderen Mitglieder des Büros in Kenntnis zu setzen.

Auch Generalkassierer André Heinen berichtete über Unstimmigkeiten, insbesondere im Zusammenhang mit der Herausgabe der Revue musicale und berichtigte Zahlen aus dem Haushalt, die Jeannot Clement vor einigen Wochen auf seiner Homepage veröffentlicht hatte.
Nach so vielen Vorwürfen und Beschuldigungen durfte der Generalsekretär sich verteidigen. Er wehrte sich gegen die an ihn gerichteten Vorwürfe und forderte einen radikalen Neuanfang mit einer jungen Mannschaft, neuen Ideen und mehr Transparenz. Deshalb verlangte er den Rücktritt des ganzen Zentralkomitees und die Abschaffung der Statuten-Klausel, dass man erst ein Jahr im Zentralkomitee sein muss, bevor man Mitglied im Exekutivbüro sein kann. Ferner möchte Clement das Exekutivbüro abschaffen und durch einen Vollzeit-Administrateur ersetzen und verlangte eine Statutenrevision und ein unabhängiges Audit.

„Die Statuten sind Schrott“

Auch Martine Deprez, Mitglied des Zentralkomitees und Generalsekretärin von 2008 bis 2012, betonte, die einzige Möglichkeit, die die Statuen zulassen, sei, ein ganz neues Exekutivbüro zu wählen. Sie kritisierte Clement scharf, weil er Details aus internen Sitzungen in der Öffentlichkeit preisgegeben habe und verurteilte seine Vorgehensweise in bestimmten Angelegenheiten.

Pierre Feltgen, juristischer Berater der UGDA, wies auf vertragliche Unstimmigkeiten hin und erhob Vorwürfe gegen einzelne Mitglieder, gegen Datenschutzgesetze verstoßen zu haben. Auch er kritisierte Clement wegen der Veröffentlichung von Dokumenten im Internet. Die Statuten der UGDA seien „Schrott“, so Feltgen. Wenn jetzt das ganze Zentralkomitee demissioniere, könne kein neues Exekutivbüro gewählt werden, weil man laut Statuten ein Jahr im Komitee sein muss, bevor man ins Büro kann. Das Resultat werde eine institutionelle Krise sein, so Feltgen.

Das Resultat

Anschließend war es an den Vertretern der Mitgliedsvereine, ihr Votum abzugeben. Abgestimmt wurde über eine komplette Erneuerung des Exekutivbüros, was vor allem der Absetzung von Clement als Generalsekretär diente. Die Abwahl und Neuwahl des Büros sei die einzige Möglichkeit, damit die UGDA noch ordnungsgemäß bis zum nächsten ordentlichen Kongress im Februar 2016 weiterarbeiten könne, erklärte Me Feltgen.
Das neue Exekutivbüro setzt sich wie folgt zusammen:

Präsidentin Martine Deprez
1. Vize-Präsident Robert Mamer
2. Vize-Präsident Gilbert Girsch
Generalsekretär Robert Köller
Generalkassierer André Heinen

Mit Gilbert Girsch, Robert Köller und André Heinen wurden drei der vier vor zwei Monaten zurückgetretenen Mitglieder neu gewählt. Der langjährige Präsident Louis Karmeyer setzte nicht mehr auf. Generalsekretär Jeannot Clement war nicht wählbar, weil er ja nicht zurückgetreten war.

Das neue Exekutivbüro wird bis zum ordentlichen Kongress im Februar 2016 im Amt bleiben.