Mann bei Anti- Terror- Einsatz erschossen

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Blutiger Ausgang einer Razzia gegen Islamisten in Frankreich. In Straßburg wird ein Verdächtiger erschossen. Mehrere Männer werden festgenommen. Planten sie Anschläge? Bisher gibt es nur Hinweise.

Bei einem großangelegten Anti-Terror-Einsatz hat die französische Polizei am Samstag einen Mann erschossen und zehn weitere festgenommen. Ein Mann habe sich in Straßburg seiner Festnahme widersetzt und das Feuer auf die Polizei eröffnet, erklärte die Staatsanwaltschaft der elsässischen Stadt dem Nachrichtensender France Info. Der Mann sei erschossen worden. Der 33-Jährige habe „sehr entschlossen gehandelt, möglicherweise in der Absicht, als Märtyrer zu sterben“, sagte der Straßburger Staatsanwalt Patrick Poirret. Offenbar in Vorbereitung auf seinen Tod hatte er sich zuvor den Bart abrasiert, wie es hieß.Nach Angaben der französischen Behörden handelte es sich um einen Islamisten.

Der junge Mann sei „für seine Zugehörigkeit zur Dschihadisten-Bewegung bekannt“ gewesen, sagte Anti-Terror-Staatsanwalt Francois Molins am Samstag in Paris. Er sei als Drogendealer verurteilt worden und später zum radikalen Islam konvertiert. Die Fingerabdrücke des 33-Jährigen habe man auf den Resten einer Granate gefunden, die Mitte vergangenen Monats in einen jüdischen Lebensmittelladen in der Nähe von Paris geworfen worden war.

Drei Polizisten seien bei dem Schusswechsel leicht verletzt worden, berichtete die Regionalzeitung „Les Dernières Nouvelles d’Alsace“ auf ihrer Website. Ein Beamter sei an Kopf und Brust getroffen worden, doch hätten sein Helm und seine kugelsichere Weste schlimmere Verletzungen verhindert. Die Partnerin des Mannes sei festgenommen worden.

Zwei Festnahmen

Im Großraum Paris und in Cannes wurden zwei Männer festgenommen, die zur radikalislamischen Szene der Salafisten zählen sollen. Zumindest einige der zehn Festgenommenen hätten eine Liste mit Anschlagszielen gehabt, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise. Es sei jedoch unklar, ob es konkrete Planungen gegeben habe oder nur Gespräche.

Die Razzia in mehreren Landesteilen stand den Berichten zufolge in Zusammenhang mit einem antisemitischen Angriff auf einen Laden für koschere Waren im Pariser Vorort Sarcelles. Am 19. September hatten zwei Unbekannte einen leichten Sprengsatz in den Laden geworfen; dabei war eine Person verletzt worden. Interessenverbände der französischen Juden hatten damals die Überzeugung geäußert, dass der Angriff mit der Empörung in der islamischen Welt über die Veröffentlichung des Schmähvideos „Die Unschuld der Muslime“ über den Propheten Mohammed im Internet in Zusammenhang stehe.