Mahmud Abbas: „Es soll unser Staat sein“

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Intensive Arbeitsstunden für den palästinensischen Präsident Mahmud Abbas am Freitag in Luxemburg. Am Rande seines Besuchs gewährte er uns ein Exklusivinterview.

So intensiv wie ein offizieller Besuch war der mehrstündige Arbeitsbesuch, den der palästinensische Präsident Mahmud Abbas am Freitag in Luxemburg hatte. Nach der Unterredung mit Außenminister Jean Asselborn traf Abbas Staatsminister Xavier Bettel, Großherzog Henri und Parlamentspräsident Mars di Bartolomeo. Themen waren der Friedensprozess im Nahen Osten, die innerpalästinensiche Versöhnungspolitik und der Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

Am Rande seines Besuchs gab uns Mahmad Abbas ein exklusives Interview, das in seiner vollständigen Fassung in der Samstagausgabe des Tageblatt zu lesen ist.

Tageblatt: Präsident Abbas, ihr Land musste so viel Leid ertragen, ein Ende der israelischen Siedlungspolitik ist nicht in Sicht: Glauben Sie noch an eine Zwei-Staaten-Lösung?

Mahmud Abbas: „Ja, sie ist immer noch möglich. Wir haben keine andere Wahl als die Zwei-Staaten-Lösung. Wir haben die besetzten Gebiete, die wir in den Grenzen von 1967 haben wollen. Das ist von der Vollversammlung der Vereinten Nationen akzeptiert. Ja, die Israelis bauen Siedlungen, weshalb es für einige Beobachter unmöglich erscheint, eine Zwei-Staaten-Lösung zu ermöglichen. Aber es sollte unser Staat sein, ein palästinensischer Staat auf unseren Gebieten. Deshalb sollten die Israelis die Siedlungen auf unseren Gebieten räumen.“

Es stehen Wahlen in Israel an. Glauben Sie, dass irgendeine Koalitions-Variante diese Siedlungspolitik beenden kann? Die Siedlungen sind für viele israelische Wählersegmente von großer Bedeutung.

„Egal welche Regierung in Israel ihr Amt antritt, sie sollte zu Beginn prinzipiell Frieden zwischen uns und ihr akzeptieren. Diese Regierung sollte anerkennen, dass es ein palästinensisches Volk gibt. Wenn sie das akzeptiert, dann muss sie sich bewusst sein, dass dieses palästinensische Volk Anspruch auf sein Land, seine Unabhängigkeit und sein Selbstbestimmungsrecht hat. Wer das akzeptiert, kann versichert sein, dass wir mit ihm reden werden. Wenn sie uns aber nicht anerkennen: worin besteht dann der Sinn mit ihnen zu reden oder zu verhandeln?“

Dhiraj Sabharwal

(Der ganze Wortlaut des Gesprächs in der Samstagsausgabe des Tageblatt, print oder als epaper.)