„Madame t’emmerde – Mir si keng Poschekette!“

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Ups! Der Schuss ging nach hinten los. Die neue Kampagne der Sozialisten, die darauf abzielt, mehr Frauen für politische Ämter zu begeistern, stößt gerade bei diesen auf Ablehnung.

„Madame on tour – Eng Posch voller Iddien“. So lautet der Titel einer neuen Kampagne von LSAP und „votezegalite.lu“, bei der es darum gehen soll, das Interesse des weiblichen Geschlechts an der aktiven Teilnahme am politischen Leben im Rahmen der Gemeinderatswahlen im Jahr 2017 zu wecken. In der Tat sind Frauen in den Gemeinde- und Schöffenräten des Landes nur unzureichend vertreten.

Doch darf man daran zweifeln, dass die Partei mit gerade dieser Kampagne den nötigen Erfolg erzielen wird. Seit Montagnachmittag sorgen das Logo (eine mit Kussmund verzierte knallrote Damentasche) und der eingangs erwähnte Slogan auf den sozialen Netzwerken, insbesondere bei Facebook, für lebhafte Diskussionen. Spätestens seit Danielle Igniti, Leiterin des Düdelinger Kulturzentrums opderschmelz, und bis vor einigen Jahren selbst aktives LSAP-Mitglied, Logo & Slogan, versehen mit dem Kommentar „Madame t’emmerde oder Mir si keng Poschekette!“, gepostet hat.

Gefolgt sind zahlreiche Reaktionen, wie „genial derniewt“, „kapp rësel héich 10“, „Do hätten awer verschiddener eng mat der Posch op de Kapp verdéngt!“ oder „D’sozialisten sin a saachen fraen rekrutéire ganz grouss… *ironie aus*“. Der Beitrag Ignitis wurde bereits mehrfach geteilt, zigmal geliked bzw. mit „wütendenden“ oder „lauthals lachenden“ Emoticons versehen. Wobei die „wütenden“ in der Mehrzahl sind.

Sowohl der Slogan als auch das Logo scheinen in der Tat nicht gerade geeignet, um Menschen, die über eine gewisse Intelligenz verfügen, dazu zu verlocken, sich aktiv in der Politik zu engagieren. Beides erinnert wohl eher an die „Tussi on Tour“-Autoaufkleber, die man vereinzelt auf den Heckscheiben der Autos weiblicher Mitbürger finden kann, deren Interesse an Politik wohl weit hinter demjenigen an High Heels, Maskara und Lippenstift steht.