Luxemburger Sorgen wegen A400M

Luxemburger Sorgen wegen A400M
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die technischen Missstände um den Militärtransportflieger A400M in Deutschland erreichen Luxemburg. Der DP-Abgeordnete Gusty Graas will Antworten vom zuständigen Minister.

2011 bestellte Luxemburg zusammen mit Belgien acht A400M-Transportflieger. In Luxemburg stehen inzwischen sechs eigene Piloten sowie sechs Flugzeuglogistiker (Loadmaster) bereit.

Die Kosten für den Bau, Wartung und Material belaufen sich alleine für Luxemburgbis 2019 auf insgesamt 168 Millionen Euro. Bislang hat die Regierung mehr als 70 Millionen Euro in das Projekt gesteckt.

Millionen-Investitionen

Eigentlich sollte die erste Militäfrachtmaschine mit Luxemburger Registrierung im Februar 2019 auf dem belgischen Flughafen Melsbroek an den Start gehen. Dafür wurden 17 Millionen Euro an Infrastrukturkosten in die Modernisierung des Militärflughafens investiert.

Für ein kleines Land wie Luxemburg sind das hohe Investitionen. Immer wieder wurde das Millionenprojekt kritisiert. Am 9. Mai 2015 stürzte in Spanien eine A400M ab. Alle Besatzungsmitglieder starben. Als Ursache wurde die Triebwerkssteuerung genannt. Schnell machte das Wort „Qualitätsprobleme“ die Runde.

Thema in Luxemburg

Verteidigungsminister Etienne Schneider (LSAP) sprach damals von einem „problematischen Projekt mit zahlreichen Rückfällen“ (Link). Der Militärtransporter von Airbus hat sich inzwischen zum Sorgenkind der europäischen Verteidigungspolitik entwickelt.

Aktuelle Meldungen aus Deutschland sorgen jetzt für neue Aufregung – auch in Luxemburg. Im Nachbarland schätzt das Verteidigungsministerium die Verzögerungen beim A400M auf fast neun Jahre. Und immer wieder kommen neue Probleme hinzu. Jetzt geht es um Risse im Rumpf.

Technische Probleme

Bislang äußerte sich Etienne Schneider nicht zu den neuen technischen Problemen beim europäischen Pannenflieger. Der DP-Abgeordnete Gusty Graas will aber jetzt Antworten von dem LSAP-Politiker. In einer parlamentarischen Frage will er unter anderem wissen, ob der Minister die technischen Probleme bestätigten kann und welche Konsequenzen dies für Luxemburg habe.

Airbus hatte Anfang April grundsätzliche Probleme mit hohem Materialverschleiß und mangelnder Hitzebeständigkeit im Getriebe der A400M eingeräumt. Spekulationen über ein Scheitern von A400M trat der Konzern entgegen

„Unbekanntes Materialverhalten“

Ein Airbus-Unternehmenssprecher sagte, bei dem Problem handele es sich „um eine Aluminium-Legierung, die ein vorher unbekanntes Materialverhalten an den Tag legt“. Das Thema beeinträchtige weder die Flugsicherheit noch die Einsatzfähigkeit der A400M-Flotte. Eine Lösung werde „im Rahmen der nächsten Wartungsintervalle implementiert“, heißt es.