Luxemburger Einfluss schwindet

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(dpa)

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Der wirtschaftliche Einfluss Luxemburgs in der Region Trier schwindet nach Beobachtungen der Sparkasse Trier.

Die Sparkasse Trier verfügt über einen Bestand von 4.400 Immobilien Darlehen. Im vergangenen Jahr vergab sie Immobiliendarlehen in Höhe von 336 Millionen Euro. „In der Vergangenheit lag der Anteil, der auf Luxemburg direkt oder indirekt entfiel, bei 30 Prozent. Heutzutage liegt er noch bei vielleicht 20 Prozent“, sagt Remigius Kühnen, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Trier.

Auch im Bereich der Mitarbeiter ist der Luxemburger Einfluss gesunken. Bemerkte die Sparkasse früher, dass Mitarbeiter nach Luxemburg abwanderten, ist das nun nicht mehr der Fall. Andererseits kommen ehemalige Mitarbeiter aber auch nicht aus Luxemburg zurück. „Wer zehn Jahre lang in Luxemburg im Finanzbereich gearbeitet hat, ist andere Kategorien als de einer Trierer Sparkasse gewöhnt und kennt auch andere Größenordnungen beim Gehalt. Der geht dann möglicherweise in Finanzzentren wie Frankfurt“, fügt Kühnen an.

Personalplanung

Die Trierer Sparkasse hat 952 Mitarbeiter. Sie bildet 64 Mitarbeiter aus. Ursprünglich sollte die Mitarbeiterzahl im Jahre 2014 um 30 sinken. Darauf war die Personalplanung ausgerichtet. Die neue Regierung in Berlin beabsichtigt nun, aus der Rente mit 67 Jahren eine Sonderregelung auszugliedern. Wer 45 Jahre in die Rentenversicherung eigezahlt hat, soll bereits mit 63 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden dürfen. „Das verändert unsere Personalplanung“, sagt Kühnen. „Wir müssen sie überarbeiten“.

Sparkassen stellen in Deutschland 52 Prozent des Bankenmarktes dar. Sie sind die traditionellen Banken für die Förderung des lokalen Mittelstandes und Handwerks. Im vergangenen Jahr stützte die Sparkasse Trier die Gründung von 32 Unternehmen und 20 Unternehmensübernahmen. Finanziert wurden weiter zwei Unternehmensbeteiligungen. Kühnen: „Wir haben so 145 Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten.“ Die starke Verankerung der Sparkasse Trier in der lokalen Wirtschaft zeigt sich auch bei Existenzgründungen. Im vergangenen Jahr gingen 126 Finanzierungswünsche ein. Davon wurden 56 mit dem Institut realisiert. Die konservative Politik der Sparkasse zeigt sich in der Risikopolitik. Bei einem Gesamt-Kreditvolumen von 3,35 Milliarden Euro betragen die Risiko-Rückstellungen drei Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote liegt bei 15 Prozent, ein Wert, der die geforderten Werte von zehn Prozent weit übersteigt.

Der Geschäftserfolg der Sparkasse hat sie mit einer Steuerzahlung in Höhe 10,7 Millionen Euro zum zweitgrößten Steuerzahler in Trier gemacht. Sie dotiert vier eigenen Stiftungen, die im vergangenen Jahr 4,2 Millionen Euro zur Förderung von Einzelprojekten vergaben.