/ Zwischen Vandalismus, Kultur und Unschlüssigkeit
Esch – Einsam und verlassen stehen die vier übrig gebliebenen Pavillons der Stadt Esch auf den „Nonnewisen“. Pavillon Nummer vier, der Vandalen zum Opfer gefallen ist, hat bereits das Zeitliche gesegnet, Nummer drei wird diesem Beispiel wohl auch bald folgen, doch bekommt dieser einen ehrenhafteren Abgang, da, laut Henri Hinterscheid, sich die Entwicklungsfirma „Agora“ für die preisgekrönte Stahlkonstruktion interessiert. Hier ist man sich zurzeit jedoch noch unschlüssig über den Standort des Objekts und somit ist die Zukunft des Pavillons auch weiterhin ein Rätsel. Dieser Pavillon soll demontiert und auf Belval wieder aufgebaut werden. Nummer fünf gehörte eigentlich auch zu den vergänglichen Bauten, die nach dem „Centenaire“ auf der Abrissliste standen, jedoch stellte sich heraus, dass dieser Pavillon Verbänden und Organisationen hilfreich bei Austragungen von Veranstaltungen ist.
Ungewisse Zukunft
So wird dieser, solange er noch in gutem Zustand ist, weiterhin bestehen. Der von ArcelorMittal zur Verfügung gestellte Pavillon, in dem sich zurzeit eine Foto-Ausstellung befindet, wird zusammen mit Pavillon zwei, der zu gastronomischen Zwecken benutzt wird, weiterhin in seiner bestehenden Form existieren. Hier werden ebenfalls, in nächster Zukunft zumindest, Ausstellungen stattfinden, die normalerweise im Escher Theater veranstaltet würden. Als vor etwas mehr als zwei Jahren die fünf „Pavillons Centenaire“ auf den Nonnenwiesen eingeweiht wurden, war durchaus noch nicht klar, welche Rolle die Konstruktionen in Zukunft noch spielen könnten. Der von ArcelorMittal gestiftete Pavillon sollte einmal als Clublokal, ein anderes Mal als „neue“ Galerie Schlassgoart umfunktioniert werden. Bei der Gemeinderatssitzung zum Haushaltsentwurf 2008 wurde dieser Pavillon wegen seiner hohen Unterhaltskosten gar „cadeau empoisonné“ genannt. Des Weiteren waren alle Pavillons in den zwei Jahren immer wieder vandalistischen Angriffen ausgesetzt. Schließlich einigte man sich darauf, die beiden gesponsorten Pavillons (eins und zwei) stehen zu lassen, Pavillon Nummer drei und vier an anderer Stelle wieder aufzubauen und den fünften Pavillon privaten Veranstaltungen von Vereinen zur Verfügung zu stellen.
Kulturelle Vielfalt
Pavillon Nummer drei, „Economie („Wunnen a Schaffen“), sollte entweder der Stadt Esch zur Verfügung gestellt oder von der Entwicklungsgesellschaft Agora abgenommen werden.
Pavillon Nummer vier, „Esch, ville verte“, würde Teil der kommunalen „Espaces verts“ werden. In den letzten beiden Jahren beherbergten die Pavillons ein breites Spektrum an kulturellen Angeboten. Wie zum Beispiel eine Ausstellung von 14 Motiven des bekannten Eschers Raymond Koenig oder die Schuhe und Skateboards von Thierry Lutz. Auch wurde im Februar dieses Jahres eine Kollektivausstellung über Maler veranstaltet, deren Erlös an die luxemburgische Entwicklungshilfe in Mali ging. Interessant und wichtig war auch die von Studierenden der Universität Luxemburg konzipierte Expo über Frauen im KZ Ravensbrück, wo 161 Luxemburgerinnen als Opfer der Nazi-Gewaltherrschaft inhaftiert waren.
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