Zierpflanzen gefährden die Bienen

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Einer Untersuchung von Greenpeace und natur&ëmwelt zufolge sind viele Zierpflanzen mit Rückständen gefährlicher Chemikalien verseucht. Insbesondere die Bienen seien gefährdet.

Bei Pflanzen aus Baumärkten sind Rückstände von Pestiziden gefunden worden. Die Untersuchung nahmen Greenpeace und natur&ëmwelt durchgeführt. Bei den untersuchten Pflanzen handelt es sich um Zierpflanzen, beliebte Futterpflanzen für Bienen. Gefunden wurden u.a. Rückstände von Neonicotinoiden, die in der EU einem zeitweiligen Verbot unterliegen. Sie stehen im Verdacht, am Bienensterben mitschuldig zu sein.

Getestet wurden zehn Pflanzen, Lavendel und Hortensien, die in mehreren Baumärkten und Gartencentren Luxemburgs gekauft wurden. Insgesamt wurden Rückstände von dreißig verschiedenen Substanzen gefunden, darunter acht die als bienenschädlich gelten. Ähnliche Untersuchungen mit ähnliche Ergebnissen wurden auch in anderen EU-Ländern durchgeführt, so die Umweltschutzorganisationen.

Pestizide wie Neonicotinoide werden neben der Varoamilbe und der Verarmung der Kulturlandschaften für das dramatische Bienensterben mitverantwortlich gemacht. Zwischen Herbst 2010 und Frühjahr 2013 soll die Anzahl der Bienenvölker in Luxemburg von 5.580 auf 3.258 gesunken sein. Die Verluste im letzten Winter werden mit 10 Prozent angegeben. Das sei akzeptabel, so Georges Gidt vom Bienenzüchterverband. Dieses Jahr wird eine Zunahme der Varoamilben-Erkrankungen befürchtet. Man sei augenblicklich dabei, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, so Georges Gidt zu Tageblatt.lu.

Ergebnis des intensiven Anbaus

Was die Zierpflanzen betrifft, so erklärt der Bienenzüchter, dass die Feststellung von vielen Chemikalien in den Pflanzen ein Resultat des intensiven Anbaus sei. Es käme darauf ankommt wie groß die Kulturen seien. Dazu kommt ein psychologischer Aspekt. In Luxemburg werde noch viel Wert auf einen akkurat geschnittenen Rasen und gepfegten Garten gelegt. Sobald eine Pflanze sich dort entwickelt, die der Meinung des Gartenbesitzers nicht dorthin gehört, wird sie bekämpft, leider oft mit Chemie, bedauert Gidt.

Der Bienenberater, der vom Bienenzüchterverband eingestellt werden soll, kann eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung spielen, so Gidt weiter. Er berät nämlich nicht nur die Imker, sondern ist auch ein Verbindungsmann zwischen den Imkern und den Behörden. Dort könne er auch die Gafahren der Varoamilbe und der massiven Nutzung von Pestiziden aufmerksam machen. Es seien mehrere Kandidaturen für den Posten eingegangen. Sie werden jetzt ausgewertet.