Zahl der Abtreibungen nimmt zu

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LUXEMBURG - Im Vorjahr wurden insgesamt 1.137 Schwangerschaften abgebrochen. Tendenz steigend. In elf Fällen waren die Patientinnen minderjährig.

„2010 wurden in Luxemburg 1.132 Schwangerschaftsabbrüche verzeichnet. 2012 zählte man bereits 1.137 Fälle“, so Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo auf eine parlamentarsiche Anfrage von DP-Parlamentarier Alexandre Krieps. Vor allem die Zahl der Abtreibungen, die vom Planning Familial übernommen werden, stieg seit 2009 rasant an. Vor vier Jahren fanden dort 245 Abtreibungen statt, 2010 waren es 366 und 2011 441. Im Vorjahr entschieden sich 558 Frauen, beim Planning Familial abzutreiben. Tendenz steigend also. Aus diesem Grund werden nun neue Einrichtungen des „Planning Familial“ ab Herbst in der Hauptstadt entstehen, lässt Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo wissen.

In einer parlamentarischen Anfrage wollte der DP-Abgeordneter Alexandre Krieps wissen, ob es möglich ist, eine Klinik für Sexual- und Gesundheitshygiene zu errichten sowie eine „richtige“ Sexualerziehung in öffentlichen und privaten Sekundarschulen zu fördern. „Vier Ministerien haben bereits am 17. Juli einem Programm zugestimmt, das emotionale und sexuelle Gesundheit fördern soll. In diesem Zusammenhang ist auch ein nationaler Aktionsplan entstanden, der den Zeitraum zwischen 2013-2016 decken soll,“ so der Gesundheitsminister und fügt hinzu, dass eine Ethikgruppe damit beauftragt wurde, didaktisches Material für Jugendliche zum Thema Sexualität auszuarbeiten.

11 Minderjährige trieben ab

Eine Abtreibung ist nur legal, wenn sie innerhalb der ersten 12 Wochen ab Empfängnis stattfindet. Wie viele Schwangerschaften, die mehr als 12 Wochen alt sind, abgebrochen wurden, dazu konnte Gesundheitsminister Mars die Bartolomeo keine Angaben machen:“Die Gesundheitskasse besitzt zu diesem Thema keine Informationen.“

2012 wurden insgesamt 1.137 Schwangerschaften abgebrochen,in 0,97 Prozent der Fälle bei Minderjährigen behandelt. 8,71 Prozent der Patientinnen waren jünger als 25 Jahre. 97 Frauen trieben mit Hilfe von Medikamenten ab. Bei 1.040 Frauen wurde der Fötus abgesaugt oder abgeschabt.