Dienstag2. Dezember 2025

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Minett TrailWo früher in Tetingen Erz verladen wurde, sollen bald Wanderer verschnaufen

Minett Trail / Wo früher in Tetingen Erz verladen wurde, sollen bald Wanderer verschnaufen
Das ehemalige Verwaltungsgebäude in der Tetinger Industriestraße heute Foto: Lucien Montebrusco

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Tetingen wird eine der elf Stationen auf dem zukünftigen Minett Trail sein. Auf dem rund 80 Kilometer langen Parcours werden Wanderer sich mit der Industriegeschichte und der landschaftlichen Vielfalt des Landessüdens bekannt machen können. Das Minett-Trail zählt zu den Hauptprojekten von „Esch 2022“.

Der Zwischenstopp in der Tetinger Industriestraße wird in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude aus der Glanzzeit des Luxemburger Bergbaus entsprechend dem Projekt des Architektenbüros Tetra-Kayser Associés entstehen. Tetra-Kayser Associés hat den Wettbewerb gewonnen, den der „Ordres des architectes et des ingénieurs-conseils“ (OAI) gemeinsam mit dem interkommunalen Syndikat Pro-Sud ausgerichtet hatte. Mitglieder von Pro-Sud sind die elf Gemeinden, durch die der Minett Trail verlaufen wird.

Für die zukünftige Herberge hat die Gemeinde Kayl die „Baraque“, so die Bezeichnung des Häuschens im Volksmunde, erworben. Dem Verkaufsakt hat der Gemeinderat in seiner Februarsitzung zugestimmt. Das ein knappes Ar große Gelände ist für 100.000 Euro in öffentliche Hand gegangen. Der angrenzende, ehemalige Lokschuppen hatte bereits einen anderen Käufer gefunden.

Platz für sechs Personen

Die zukünftigen Gäste werden in geschichtsträchtigen Mauern schlafen. Nicht, dass Könige und andere Blaublütige in der Vergangenheit an der Stelle passiert wären. Das unscheinbare Haus bildete vielmehr eine Schnittstelle zwischen der Arbeit in den Eisenerzgruben und jenen Stätten, in denen Minett in Eisen umgewandelt wurde. Es beherbergte Büros der Firma Neu-Stauder, welche die Lizenz zum Erzabbau auf dem Tetinger Brommeschberg hatte. Der Minengesellschaft gehörten laut industrie.lu ebenfalls Erzabbaugebiete in „Ellergronn“ in Esch und „Eweschbour“ in Kayl.

So soll die Herberge später aussehen
So soll die Herberge später aussehen Illustration: Tetra-Kayser Associés

In der „Baraque“ wurde das in den verschiedenen Konzessionen abgebaute Erz auf Brommeschberg und Lederten erfasst und abgewogen. Anschließend wurde es in die Eisenhütten weitertransportiert, nachdem es an der Ladestelle auf der gegenüberliegenden Bahnlinie, der Haupteisenbahnstrecke Rümelingen-Nörtzingen im Kayl-Tal in Höhe des Tetinger Bahnhofs, aus den Buggies in die Waggons verladen worden war.

Die geplante Herberge wird sechs Personen Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Vorgesehen ist ebenfalls ein öffentlich zugänglicher Raum, welcher laut Projektentwurf „der Geschichte, der Kunst und dem Kulturerbe“ gewidmet ist. Über die genauere Ausgestaltung wird die Gemeindeführung entscheiden.

Tetra-Kayser Associés hatten sich beim Wettbewerb gegen die zwei Mitbewerber für das Tetinger Projekt Fabeck Architectes und Decker, Lammar&Associés, Architecture et Urbanismus+Elizabet Polzella durchgesetzt. Insgesamt waren für die elf Wanderherbergen 91 Vorschläge eingereicht worden. Die einzelnen Gewinner waren am 6. März bekannt gegeben worden. Einmal fertiggestellt, dürften dank des Minett Trail rund 175 zusätzliche Betten für Touristen und andere Besucher des Landessüdens entstanden sein.