Wir waren um 2,7 Milliarden Euro reicher

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Luxemburg wurde 2008 unbemerkt 2,7 Milliarden Euro reicher als ursprünglich angenommen. Das hat die „Chambre des salariés“ (CSL) ausgerechnet.

Am Dienstag veröffentlichte Statec die neuesten Schätzungen über die Wirtschaftsentwicklung in Luxemburg. Einen Tag später reagiert die „Chambres des salariés“ mit der Feststellung, dass es der Volkswirtschaft zumindest 2008 besser ging als ursprünglich angenommen.
Tatsächlich errechnete Statec für das Jahr 2008 eine wirtschaftliche Stagnation. Bisher war es stets von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung ausgegangen: -0,9 Prozent. Eine Zahl, die von der Regierung noch bei der Vorstellung des Staatshaushalts 2010 angeführt worden war.
Auch für 2007 sind die neuesten Statec-Zahlen besser als bisher angenommen. Die Wirtschaft wuchs um 6,5 statt der zuvor angekündigten 5,2 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) durchschnittlich um 4,4 Prozent statt 4,1 Prozent gestiegen, freut sich die CSL.
Der konjunkturell bedingte Produktivitätsrückgang fiel 2008 weniger stark aus: -4,5 statt -5,3 Prozent.
Am bemerkenswertesten ist laut CSL die Revision des in Geldeinheiten ausgedrückten Bruttoinlandsprodukts. So beläuft sich die Wirtschaftsleistung des ganzen Landes 2008 neuerdings auf 39,3 Milliarden Euro. Bisher war man von 36,6 Milliarden Euro ausgegangen.
Ohne es zu wissen, war Luxemburg 2008 um 2,7 Milliarden Euro reicher als ursprünglich angenommen, so die CSL. Auch 2007 war das BIP um eine Milliarde Euro höher als zuvor geschätzt.
Einen Rüffel gibt es dann zum Schluss noch für das „Observatoire de la compétitivité“. Laut Beobachtungsstelle seien die Lohnstückkosten im vergangenen Jahr um fünf Prozent gestiegen. Tatsächlich hätten sie sich nur um 1,7 Prozent erhöht. In den letzten fünf Jahren gingen die Lohnstückkosten um durchschnittlich 1,6 Prozent zurück. Zuvor war man noch von einem Rückgang von nur 0,3 Prozent ausgegangen. Die Lohnstückkosten drücken das Verhältnis zwischen Lohnkosten und Produktivität je Arbeitnehmer aus.
In einer Fußnote weist die CSL jedoch darauf hin, dass das BIP 2009 einen starken Rückgang im Vergleich zu 2008 verzeichnet. Laut Statec schrumpfte es im zweiten Trimester um 5,3 Prozent verglichen mit der Vorjahresperiode. lmo