Wenn es in der Caritas-Unterkunft brennt

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Im "Centre de l‘Oseraie" in Kopstal hat die Feuerwehr den Einsatz bei einem Großbrand geprobt.

Ein Brand war gegen 18.45 Uhr im Waschkeller in Kopstal ausgebrochen. Schnell breitete sich der Rauch im gesamten Haus aus. Der Brandmelder wurde ausgelöst und die Bewohner des Zentrums wurden evakuiert. Drinnen blieben trotzdem sieben Statisten, die im Vorfeld geschminkt worden waren und die Verletzungen vortäuschten, um die Übung so echt wie möglich aussehen zu lassen. Außerdem wurden zwei Puppen in Lebensgröße im Gebäude versteckt. Auch diese mussten gerettet werden.

Um genau 18.49 Uhr ging der Anruf bei der Notrufzentrale ein. Kurze Zeit später war die Feuerwehr aus Kopstal vor Ort. Die Einsatzkräfte wurden mit Atemschutzgeräten ausgestattet und suchten anschließend im Innern nach Verletzten. Einige Minuten später traf auch die Berufsfeuerwehr ein. Über eine große Drehleiter wurden Personen aus dem ersten Stockwerk befreit. „Es ist eine Übung des Typs B3. Der Buchstabe B steht für Brand und die Zahl 3 für die Heftigkeit des Feuers“, erklärte Jean-François Bricher, der für die Organisation der Übung zuständig war. Laut den Verantwortlichen der Feuerwehr ist das Zentrum der Caritas ein optimaler Ort, um solche Übungen durchzuführen: Das Gebäude ist verwinkelt und der Zugang nicht einfach.

So real wie möglich

„Auch wenn die einzelnen Wehren darüber informiert wurden, dass eine Übung stattfindet, waren der Ort und das Szenario zu keinem Moment bekannt. Wir versuchen, solche Übungen so real wie möglich zu gestalten“, betonte Bricher weiter. Laut dem Chef der Feuerwehr aus Kopstal stehen bei solchen Übungen immer noch ausreichend Löschfahrzeuge und Rettungspersonal für den Fall zur Verfügung, dass es zu einem ernsten Einsatz kommt.

„Der Ablauf war nicht perfekt, aber zufriedenstellend. Vor allem was die Ankunftszeiten der einzelnen Wehren anbelangt, können wir uns noch in Zukunft verbessern“, hieß es vom Korpschef. Die Einwohner des Zentrums waren nicht an der Übung beteiligt. Gegen 21.00 Uhr war der Einsatz beendet und die Einwohner durften ihre Zimmer wieder betreten.

Das „Centre de l’Oseraie“: Verwaltet wird das sogenannte „Centre de l’Oseraie“ von „Caritas accueil et solidarité“. „Die Lage im Tal zwischen Kopstal und Mamer ist optimal für die Einwohner des Zentrums. Es handelt sich hierbei um Menschen, die durch das soziale Netz gefallen sind und denen wir hier Hilfe bieten. Die meisten von ihnen waren obdachlos. Unsere Einrichtung ist eine ähnliche wie jene des ‚Foyer Ulysse‘ in der Hauptstadt. Der einzige Unterschied ist, dass wir hier eine urbanere Umgebung haben“, erklärte der Verantwortliche der Einrichtung, Marc Pauly.

Die 15 Einwohner müssen ebenfalls eine Beteiligung zahlen, um im „Foyer Ulysse“ wohnen zu dürfen. Laut Pauly sind die Bewohner des Hauses nicht in der Lage, sich ein Haus oder eine Wohnung zu leisten, deswegen wohnen sie im „Centre de l’Oseraie“. Von montags bis freitags werden sie ebenfalls vom Personal der Caritas betreut. An den Wochenenden sind sie aber komplett auf sich alleine gestellt. „Das bewältigen sie sehr gut“, so Pauly weiter. Für die Dauer der Übung mussten die Bewohner das Gebäude verlassen. Allerdings stand ihnen ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung, den sie aufsuchen konnten, wenn es draußen zu kalt wurde.