Weniger Regeln für große Container

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Die Außenminister der Benelux-Staaten haben am Montag einen Vertrag unterzeichnet, der den Transport von 45-Fuß-Containern vereinfachen soll.

Luxemburg will ein europäisches Logistikzentrum werden. Neben der guten Lage, den Infrastrukturen und den interessanten Bedingungen für Firmenniederlassungen ist auch ein attraktiver gesetzlicher Rahmen notwendig – unter anderem, was die Transportbedingungen betrifft. In diesem Zusammenhang hat der Luxemburger Außenminister Jean Asselborn am Montag in Rotterdam mit seinen belgischen und niederländischen Kollegen einen Vertrag unterzeichnet, der der Transport der großen 45-Fuß-Container erheblich vereinfachen soll.

45-Fuß-Container sind über 13 Meter lang und haben ein Volumen von 85 Kubikmeter. Sie können von Schiffen, Zügen aber auch von LKW transportiert werden. Dort ersetzen sie den klassischen Sattelschlepper. In den letzten Jahren werden immer mehr Güter mit diesen Containern transportiert, heißt es in einer Mitteilung des Außenministeriums.

Weniger Bürokratie

Um den Transport dieser Container innerhalb der Benelux-Ländern zu vereinfachen wurde nun beschlossen, die Transportregeln zu lockern und die speziellen Genehmigungen abzuschaffen. Bisher mussten Speditionen langwierige administrative Prozeduren durchlaufen, wenn sie die großen Container über die niederländischen, belgischen oder luxemburgischen Straßen transportieren wollten. Besonders grenzüberschreitende Transporte seien kompliziert, weil viele Spezialregeln befolgt werden müssen, wurde am Montag erklärt.

Die Lockerung der Regeln sei in den europäischen Verträgen vorgesehen, wird in der Mitteilung des Außenministeriums betont. Technische Kriterien und Sicherheitsregeln müssten aber nach wie vor befolgt werden. Auch seien die Regeln nur für in den Benelux-Ländern ansässigen Unternehmen gültig.

„Gut für die weitere Entwicklung“

Jean Asselborn begrüßt die Lockerung der Transportregeln. Sie helfe, die Logistik-Aktivitäten in den drei Ländern weiter zu entwickeln. Der Benelux-Raum sei in einem Ranking der Weltbank in den Top-Ten unter 160 Ländern, was den Logistikbereich betrifft. Die Logistik sei ein wichtiger Wirtschaftsmotor, erinnerte Jean Asselborn in seiner Rede in Rotterdam.

Luxemburg habe ehrgeizige Pläne. Deshalb habe man 2008 das sogenannte Cluster for Logistics ins Leben gerufen. Es zählt zurzeit über 100 Mitglieder. Ihr Ziel ist es, die in der Logistik tätigen Unternehmen zu vernetzen. Der Logistiksektor beschäftigt mittlerweile 16.000 Mitarbeiter in Luxemburg, also rund 5 Prozent der nationalen Belegschaft.

Auf der Schiene verbinden die Unternehmen CFL und CFL Multimodal die Häfen der Nordsee und des Baltischen Meeres. Auch wenn das Großherzogtum keinen direkten Zugang zum Meer hat, spielt der Seetransport in der Wirtschaft trotzdem eine große Rolle, so Asselborn. 260 Transportschiffe fahren unter Luxemburger Flagge. 330 Unternehmen im maritimen Sektor haben sich in Luxemburg niedergelassen. Und auch der Straßentransport kommt nicht zu kurz. Luxemburg zählt mehrere große Speditionen und ist durch seine zentrale Lage in Europa ein beliebtes Transitland für den LKW-Transport.