Weniger Jugendliche greifen zur Zigarette

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72 Prozent der Jugendlichen in Luxemburg sind für ein Rauchverbot in Cafés und Discos. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der "Fondation Luxembourgeoise contre le cancer". Die Ergebnisse sind am Dienstag vorgestellt worden.

(aktualisiert 14:22 Uhr)

807 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 18 Jahren hatte TNS Ilres im Sommer über ihre Einstellung zur Zigarette und dem Tabakkonsum im Allgemeinen befragt. Die Ergebnisse können die Auftraggeber der „Fondation luxembourgeoise contre le cancer“ erfreuen.
Der Anteil der rauchenden Jugendlichen in den letzten zwölf Jahren ist von 19 auf 9 Prozent geschrumpft. In der Alterskategorie von 17-18 Jahren ist die Zahl von 1998 auf 2010 um fast 20 Prozent geschrumpft und liegt heute bei 19 Prozent.
Marie-Paule Prost-Heinisch, Direktorin der „Fondation luxembourgeoise contre le cancer“, zeigt sich besonders zufrieden mit diesem „deutlichen Rückgang“.

Allerdings rauchen derzeit mehr Mädchen als Jungen: 10 Prozent gegen 8 Prozent. In der Umfrage von 1998 betrug die Zahl jeweils 19 Prozent.

Das durchschnittliche Einstiegsalter in den Zigarettenkonsum ging von 12,8 auf 13,9 Jahre.  Die meisten Jugendlichen, die mit dem Rauchen anfangen, sind zwischen 17 und 18 Jahren alt:  60 Prozent.  75 Prozent der Jugendlichen würden nach ihrer ersten Zigarette kein Bedürfnis nach einer weiteren Zigarette verspüren.

Die Shisha liegt im Trend

Eine neue und zunehmende Tendenz ergibt die Studie beim Konsum der Wasserpfeife. Sie wird von den Jugendlichen oftmals als weniger gesundheitsschädlich angesehen (21 Prozent), als die klassische Zigarette. Rund 50 Prozent der Konsumenten zwischen 17 und 18 Jahren gaben an, Shisha geraucht zu haben. Das beunruhigt die Organisation, denn die Tabakindustrie nutzt diese neue Tendenz um den Tabak-Konsum zu begünstigen. Zudem zeigen Studien, dass die Wasserpfeife wegen seiner Substanzen schädlicher ist als die Zigarette, so Lucienne Thommes von der „Fondation Luxembourgeoise contre le cancer“.

Passivrauchen schadet

Wenn man bedenkt, dass pro Jahr etwa 80 Menschen durch Passivrauchen sterben, ist es nachvollziehbar, dass eine Mehrheit der Jugendlichen sich durch den Rauch anderer belästigt fühlen. In der Tat haben 60 Prozent der Befragten angegeben, dass der Zigarettenrauch sie stört. Die Zahl ist allerdings von 1998 auf 2010 um 15 Prozent zurückgegangen.

Ein weiteres Argument liefert die Studie den Nikotingegnern in Cafés und  Diskotheken. 72 Prozent der befragten Jugendlichen würden sich für ein Rauchverbot in besagtem Einrichtungen aussprechen. Die Jugendlichen von 17-18 Jahren sind hingegen weniger mit dem Rauchverbot einverstanden. In dieser Alterskategorie beträgt der Prozentsatz nur 61 Prozent, was allerdings noch hoch ist.

Die „Fondation luxembourgeoise contre le cancer“ bedauert jedoch, dass junge Raucher mehr Taschengeld bekommen und bis zu 43 Euro für den Zigarettenkonsum monatlich ausgeben. Die Nichtraucher erhalten rund 52 Euro pro Monat als Taschengeld, die Raucher fast 50 Euro mehr. Würde die Packung Zigaretten allerdings 6 Euro kosten, so würden die meisten mit dem Rauchen aufhören (60 Prozent), so die Studie. Eine Packung von 25 Zigaretten kostet derzeit im Durschnitt 4,70 Euro. Demzufolge ist die „Fondation luxembourgeoise contre le cancer“ überzeugt, dass ein hoher Preis die Jugendlichen vom Rauchen abschrecken würde.

MnM