Was sind schon 70 Dezibel

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Flughafen-Anrainer leiden unter starken Lärm. Der Staat greift ihnen bei einer Schallsanierung nun unter die Arme. Doch nicht nur in der Nähe des Findels herrscht Dauerkrach.

Ab den 1. Mai erhalten Flughafen-Anrainer, die ihre Wohnung oder ihr Haus gegen Lärm isolieren möchten, finanzielle Zuschüsse vom Staat. Dies betrifft allerdings nur Gebäude, die vor dem 31. August 1986 errichtet worden sind und sich in der Einflugschneise des Findels befinden. Subventionen für die Schallsanierung gibt es auch nur, wenn über 70 Dezibel gemessen werden. Dazu dient eine Lärmkarte aus dem Jahr 2006 die aber überarbeitet wird. Doch nicht nur Flughafen-Anrainer leiden unter einer starken Lärmbelastung.

Im Alltag werden fast überall Geräusche, die einen Wert von 70 Dezibel überschreiten, gemessen. Menschen sind sich meistens nicht direkt bewusst, welche Gefahr von einer permanenten Geräuschbelastung ausgeht.

Verkehrslärm: 75 dB

Fernseher, Schreie, Rasenmäher, Verkehrslärm, Musikveranstaltungen, Telefonläuten sowie Autorennen oder Rasereien erzielen Schallpegel-Werte von 70 Dezibel und mehr. Bei Autorennen oder Düsenjäger werden 130 Dezibel gemessen, beim Rasenmäher oder beim Fernsehen 70. Autohupen kann 110 Dezibel erreichen. Andere Vergleichswerte: Regen – 50 dB, Gruppengespräch – 60 dB, Verkehrslärm – 75 dB, Telefonläuten – 80 dB, Lastwagen – 90 dB.

Bereits ab einem Dauergeräusch von 60 Dezibel kann der Schlaf beeinträchtigt werden. Ab 80 Dezibel leidet die Gesundheit. Menschen halten sich bei 130 Dezibel die Ohren automatisch zu und bei einer Lärmeinwirkung von 150 Dezibel treten schwere Schäden im Hörbereich auf, die irreparabel sind. Lärm kann auch tödlich sein, da Krach auf das Hez schlägt.

Tödlicher Lärm

Lärm tötet nach vorläufigen Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Zehntausende Menschen pro Jahr. Allein die Langzeitbelastung durch Verkehrslärm sei in Europa für bis zu drei Prozent aller tödlichen Herzanfälle verantwortlich.

Angesichts von weltweit sieben Millionen Toten durch sogenannte ischämische Herzkrankheiten pro Jahr könnten jährlich rund 200 000 Todesfälle auf das Konto der Lärmbelastung zurückgeführt werden.