Was die BKA-Spezialisten wissen

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Paukenschlag beim Bommeleeër-Prozess am Mittwoch. Ermittler und Staatsanwalt trafen Prinz Jean, um ihn auf eine Anhörung im Zuge der Ermittlungen gegen seine Person vorzubereiten. Laut BKA handelten die Täter aus idealistischen Gründen.

Bei ihren Ermittlungen griffen die Luxemburger Behörden auf das Können ausländischer Dienste zurück. Eingeschaltet wurde unter anderem das Bundeskriminalamt BKA. Am 15. Tag des Bommeleeër-Prozesses werden BKA-Fallanalysen vorgelegt, die zu den Attentaten in Luxemburger erstellt worden waren.

Das BKA hatte unter anderem die Erpresserbriefe untersucht, um mögliche Rückschlüsse auf die Autoren zu erstellen. Verglichen wurden die Texte mit Schriftstücken aus der Feder von Ben Geiben und Pierre Reuland, damaliger BMG-Chef und späterer Polizeidirektor. Die Proben waren jedoch zu kurz, als dass die genaue Rückschlüsse ermöglichen würden, so das BKA.

Laut BKA wollten die Bombenleger niemanden terrorisieren oder erpressen. Sie handelten aus idealistischen Gründen. Zumindest einer der Täter muss ein passionierter Bastler gewesen sein, so die deutschen Experten. Ein Bastelkeller wurde bei keinem der beiden Angeklagten jedoch gefunden.

Prinz Jean – Widersprüche

Den Anfang des Prozesstages sollten erneut die Ermittlungen über eine mögliche Beteiligung von Prinz Jean bei einem der Attentate machen. Dabei wird bekannt, dass Staatsanwalt Biever an einem Vorgespräch mit Prinz Jean und Ermittlern teilnahm. Ein übliches Vorgehen, meint Ermittler Carlo Klein. Man habe den Prinzen auf die Ermittlungen vorbereiten wollen, so Klein. Me Vogel spricht von einem ekelhaften Vorgang. Was hatte der Staatsanwalt bei diesem Treffen verloren, fragt er. Me Lydie Lorang meint, die Angeklagten Wilmes und Scheer seien demontiert worden, der Prinz sei gehört worden.

Am Vortag hatte sich das Gericht mit möglichen Verbindungen von Prinz Jean zur Bommeleeër-Affäre beschäftigt. Diesbezügliche Ermittlungen hätten zu keinen greifbaren Ergebnissen geführt, hatte Ermittler Marc Weis am Dienstag gesagt. Störend empfand die Verteidigung insbesondere Widersprüche bei einem Alibi für Prinz Jean. Ein in der Zwischenzeit verstorbener Zeuge will den Prinzen auf Findel gesehen haben, als dort im November 1985 die Flugleitanlage gesprengt wurde. Prinz Jean weist jedoch eine Bescheinigung über eine Teilnahme bei einer Jagd bei Paris vor. Unstimmigkeiten gibt es jedoch beim Datum.
(fo/lmo/Tageblatt.lu)