/ Vor- und Nachteile einer Neuausrichtung
Nach acht Tagen ist sie am Freitag zu Ende gegangen – und die 2013er-Frühjahrsmesse in den Luxexpo-Hallen auf Kirchberg war eine besondere, nämlich eine der Anpassung an veränderte Gegebenheiten, eine mit anderem Zeitplan, eine mit einem anderen Aufbau.
Das erste Mal in ihrer Geschichte umfasste die „Foire de printemps“ nur ein Wochenende. Dies war eine Konzession an langjährige Forderungen eines Teils der Aussteller, denen zwei Wochenenden schlicht und einfach zu teuer wurden
Besucherzahlen nur schwer vergleichbar
Ob sich die Änderung gelohnt hat? „Schwer zu beurteilen“, meint mit Jean-Michel Collignon einer, der es wissen muss. Collignon ist Generaldirektor der Luxexpo und damit Organisator der Messe und dafür zuständig, den Konsens zwischen den verschiedenen Ausstellern zu suchen und zu finden.
Einer genauen Gegenüberstellung der diesjährigen Besucherzahlen mit jenen der Jahre zuvor verweigert sich Collignon. Ein Wochenende weniger, das lasse sich schlecht vergleichen, findet Collignon, der aber davon ausgeht, dass der Besucherzuspruch den vorherigen Jahren um 25 Prozent hinterherhinke.
Doch da wären wir wieder beim Konsens zwischen den Ausstellern. Collignon erklärt, dass Winzer oder Messerverkäufer ihre Produkte eben während der Messe verkaufen, Möbelhändler oder Veranda-Bauer aber hier eher ihre Kontakte knüpfen würden. Wiederum anders verhält es sich mit den institutionellen Ausstellern wie Ministerien oder großen Unternehmen wie Enovos, denen es darum gehe, ihren Bekanntheitsgrad zu festigen oder zu steigern.
Alles in allem zieht Collignon eine differenzierte erste Bilanz. Das erste Wochenende sei eher ruhig verlaufen, im Laufe der Woche habe der Schwung dann aber zugenommen. So dass am Feiertag, an dem auch die Grillparty zum großen Erfolg wurde, rund 13.000 Besucher gezählt wurden. Und auch der letzte Tag, der während des Gesprächs mit Collignon erst halb vorüber war, schien den Luxexpo-Direktor mehr als zufrieden zu stimmen. Die Reaktionen der Besucher seien größtenteils sehr positiv gewesen. So seien die großen Alleen z.B. sehr gut angekommen, genauso wie die vielen verschiedenen Unterhaltungs-Events. Allgemein bedauert worden sei aber das fehlende zweite Wochenende.
Wieder zurück zum zweiten Wochenende?
Wie es weitergehen wird mit der „Foire“, darauf will sich Collignon noch nicht festlegen. Jedoch ist sich auch er bewusst, dass ein zweites Wochenende fehlt – und zwar besonders dann, wenn, wie in diesem Jahr, das erste eher ruhig verläuft. „Die fehlenden Besucher vom zweiten Wochenende können mit den anderen Tagen nicht wettgemacht werden“, analysiert Collignon; wohlwissend, dass es nicht nur um die Menge der Besucher geht, sondern auch um die Qualität. Trotzdem: Ein fehlendes Wochenende bleibt ein fehlendes Wochenende.
Für eine endgültige Bilanz ist es selbstredend zu früh. Diese werde sicher gezogen, so Collignon, aber erst in einigen Wochen. Man wolle die „Foire“ ja mit dieser Zeit des Übergangs und der Wechsel in eine sichere und erfolgreiche Zukunft führen. Damit dies gelingt, wurden Fragebögen an die Besucher verteilt, die jetzt ausgewertet werden. Die Aussteller ihrerseits werden ihren Fragebogen in den nächsten Tagen elektronisch einsenden können. Aus den Ergebnissen und den anschließenden „Diskussionen ohne Tabus“ erhoffen sich Collignon und seine Mitarbeiter Hinweise, in welche Richtung die „Foire de printemps“ steuern soll. Dass sie in Richtung zweites Wochenende zurückschifft, scheint nicht ausgeschlossen.
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