Völkermord an den Armeniern wird anerkannt

Völkermord an den Armeniern wird anerkannt
(Fabrizio Pizzolante)

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Das Parlament erkennt den Völkermord an den Armeniern an. Der CSV-Abgeordnete Laurent Mosar hatte eine entsprechende Resolution eingereicht.

Der Völkermord an den Armeniern war einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts. Bei Massakern und Todesmärschen in den Jahren 1915 und 1916 kamen hunderttausende Menschen wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu Tode. Getötet wurden nicht nur Armenier, sondern auch Assyrer, Aramäer und Pontos-Griechen. Genaue Angaben über die Zahl der Opfer liegen nicht vor. Sie reichen von einigen hunderttausend bis 1,5 Millionen.

Der Genozid war auch Thema im Parlament am Mittwoch. Der CSV-Abgeordnete Laurent Mosar hatte eine Resolution eingebracht in der er das Luxemburger Parlament aufforderte den Völkermord am armenischen Volk offiziell anzuerkennen. Die Resolution wurde von allen politischen Franktionen und Gruppierungen des Parlaments unterstützt und dementsprechend auch einstimmig angenommen.

„Keine Resolution gegen die Türkei“

Es gehe darum „auf den brutalen Völkermord hinzuweisen und ganz besonders den Hunderttausenden Opfern zu gedenken“, erklärte Laurent Mosar im Parlament. Die Vereinten Nationen hätten als erstes den Völkermord anerkannt. Es folgten 22 Parlamente, darunter die Nachbarländer Luxemburgs Frankreich und Belgien sowie die Niederlande. Auch das Europaparlament erkannte den Völkermord offiziell an. Deutschland wird in den kommenden Tagen eine Resolution über den armenischen Völkermord annehmen, so Mosar.

„Es sei keine Resolution gegen die Türkei,“ unterstrich Mosar am Mittwoch. Luxemburg und die Türkei hätten ein freundschaftliches Verhältnis. Niemand würde sich auf der Anklagebank wiederfinden. Die Täter von damals würden nicht mehr leben und ihre Nachkommen könnten nicht für die Sünden ihrer Vorfahren verantwortlich gemacht werden, so der CSV-Politiker. Es gehe vielmehr um die Anerkennung einer historischen Schuld. Die Verurteilung des armenischen Völkermordes stelle auch ein starkes Zeichen dar. Es sei die Botschaft, dass so etwas nie mehr vorkommen darf.

Die türkische Gemeinschaft hatte am Dienstag in Luxemburg gegen die Absicht des Parlaments demonstriert, sich zum Genozid an den Armeniern zu äußern.

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