Freitag14. November 2025

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Viel Zeit für Fremdsprachen

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Die Luxemburger Schüler müssen länger zur Schule als ihre Kollegen der anderen OECD-Länder. Das ist ein Ergebnis einer rezenten Vergleichsstudie.

Insgesamt 7344 Stunden müssen die Schüler im Alter von 7 bis 14 Jahren in Luxemburg die Schulbank drücken. Damit liegt das Land weit über den OECD-Durchschnitt von 6.796 Stunden, jedoch hinter Belgien und Frankreich. Das geht aus der neuesten Untersuchung der OECD „Education at a glance“ hervor. So etwa sitzen die Schüler von ihrem 7. bis 8. Lebensjahr im Durchschnitt 924 Stunden in der Schule. OECD-Mittel ist hier 774.

Viel Geld

Luxemburg verfügt über das teuerste Schulsystem der OECD. Pro Jahr gibt es, je nach Schultyp, zwischen 16.300 und 19.200 Dollar pro Schüler aus. Zum Vergleich: In Frankreich sind es bis zu 12.800 Dollar, in Belgien bis zu 10.700 und in Deutschland bis zu 11.300 Dollar.

Intensiver als in anderen Ländern werden in Luxemburg Fremdsprachen gelernt. So widmen die 9 bis 11jährigen Schüler 21 Prozent ihrer Schulzeit dem Erlernen moderner Fremdsprachen. Bei den 12- bis 14jährigen sind es sogar 25 Prozent. In Frankreich beispielsweise nutzen die 9- bis 11jährigen nur 9 Prozent der Schulzeit für Fremdsprachen im belgischen Flandern bloss 7 Prozent.

Kleine Klassen

An der Spitze platziert sich Luxemburgs Schulsystem was die sogenannten Klasseneffektive betrifft. Die durchschnittliche Primärschulklasse zählt 15,3 Schüler. OECD-Durchschnitt sind 21,3 Schüler. Auch in der Unterstufe des Sekundarunterricht hat Luxemburg mit durchschnittlich 19,3 Schülern die kleinsten Schulklassen. OECD-Mittel: 23,3.

Eine weitere Spitzenleistung des Luxemburger Schulsystem betrifft die Entlohnung der Lehrer, was übrigens auch beim Vergleich mit anderen Berufen der Fall wäre. Mit 110.000 Dollar jährlich verdient ein Sekunderschullehrer mit 15jähriger Berufserfahrung 30 Prozent mehr als sein deutscher Kollege. Am schlechtesten bezahlt werden die Lehrer Estlands: 12.576 Dollar. Frankreich liegt mit knapp 40.000 Dollar unter dem OECD-Durchschnitt.

Unter dem OECD-Mittel von 83 Prozent platziert Luxemburg sich hingegen bei der Erfolgsrate im Sekundarunterricht. 74 Prozent aller Schüler schließen die Sekundarschule mit dem Abschlusszeugnis ab. Dabei werden auch Klassenwiederholer berücksichtigt. Auf direktem Weg kommen lediglich 45 Prozent der Luxemburger Schüler zu ihrem Abiturzeugnis (OECD: 70 Prozent). Nicht einberechnet werden in diesen Zahlen die in Luxemburg lebenden aber in einem Land anderen studierenden Schüler.