/ Viel mehr als nur ein Trend (Fotos)

Die Anfänge des Skateboardens gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück: eine Art Tretroller mit Lenkstange, bestehend aus einer Holzkiste, hochkant auf ein Holzbrett montiert.
Über eine Art Roller und den Flexy Flyer, bei dem man bäuchlings auf dem Brett liegt, kam man dem richtigen Skateboarden immer näher. Ende der 50er Jahre kam das Surfen immer mehr auf. Die Surfer waren es auch, die viel Skateboard fuhren. Das erste kommerziell gefertigte Brett kam 1959 heraus und war mit 11,5 cm Breite und 48 cm Länge sehr klein.
Ende der 60er Jahre kam Larry Stevenson, Herausgeber eines Surf-Magazins, auf die Idee, das hintere Ende des Bretts etwas hochzubiegen, um es leichter steuern zu können. Die Sportart wurde – bei Frauen und Männern – immer beliebter. Mitte der 60er Jahre wurde in Kalifornien der erste internationale Wettbewerb ausgetragen. Als Skateboarden mehr in die Öffentlichkeit getragen wurde, wuchs die Skepsis: Jugendprobleme, Drogen, Kriminalität, hohes Verletzungsrisiko.
Eine Wende kam dann in den 70er Jahren mit der Erfindung der Polyurethan-Rolle, die mehr Halt auf der Straße bot als die Ton- oder Metallräder. Zu dieser Zeit tauchten auch die ersten Skateboards in Europa auf. Vor allem US-Armee-Angehörige brachten die Bretter mit. Durch das ständig verbesserte Material wurden immer mehr Tricks mit dem Skateboard möglich.
Beton in Mode
Mitte der 70er Jahre entstanden auch die ersten Skateparks. Dies waren öffentliche Einrichtungen, in denen die Skater ihrem Hobby nachgehen konnten, ohne Anwohner zu stören. 1976 gab es eine große Dürreperiode in Kalifornien. Die Swimmingpools standen leer und die Skater nutzten dies aus, da die Becken in den USA nach unten abgerundet sind. Sie eigneten sich demnach hervorragend zum Skaten. Auch wenn in den 90er Jahren die Popularität der (Skate-)Pools abnahm, gehören sie heute zur Standardeinrichtung eines Skate-Parks, wie auch in Schifflingen. „Seit drei Jahren werden die Skateparks aus Beton wiederentdeckt. Vor fünf Jahren gab es noch überhaupt keine Skateparks“, so Matt Grabowski, Inhaber von „Minus Ramps“ aus Hamburg, die in Schifflingen verantwortlich für die Konzeption sind.
Ende der 70er Jahre setzte die Skateboard-Industrie bereits 400 Millionen Dollar um. Mit den Skateparks verschwand das Skaten von der Straße, was allerdings auch einen erneuten Rückgang der Popularität zur Folge hatte. Dem Skateboarden wurde der eigene Erfolg zum Verhängnis. Und dennoch: Das Street-Skaten ist die wichtigste und meistverbreitete Form. Hier wird überall gefahren und die „natürlichen“ Hindernisse wie Parkbänke, Geländer oder Treppen genutzt, um Tricks zu fahren.
Fortschritt
Das Street-Skaten hat in den 80er Jahren für den nötigen Kick gesorgt. Das Mutterland USA wurde immer mehr auf Europa aufmerksam. 1983 erschien das erste Skateboard-Video („Bones Brigade Video Show“). Firmen wurden gegründet, Magazine erschienen (Thrasher, Transworld Skateboarding). Einen Rückgang gab es dann wieder Anfang der 90er Jahre. Eine Erklärung dafür ist schwer zu finden, vor allem da es keine Konkurrenz einer anderen Trendsportart gab. Zudem war der größte Skater aller Zeiten, Tony Hawk, bereits seit einigen Jahren aktiv.
Das Material veränderte sich in den 90er Jahren sehr schnell. Jetzt wurde die Sportart langsam, aber sicher salonfähig – oder kommerzialisiert, wie Puristen behaupten würden. Dies kam vor allem mit der Übertragung der Extreme Games, später X Games, des US-Senders ESPN.
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