Abgesehen von einem jährlichen Defizit von zuletzt 230.000 Euro war nach der Schließung des Freibades 2019 klar, dass die 50 Jahre alte Anlage dringend renovierungsbedürftig ist. Das neue Konzept mit Businessplan von 2021 erweitert die Nutzungsmöglichkeiten. Neben Einheimischen und Touristen sollen auch Wassersportvereine die Anlage zukünftig mitnutzen.
Gleich alle vier Dachverbände des Schwimmsports haben zugesagt, die Becken für nationale und internationale Sportveranstaltungen sowie Wettkämpfe nutzen zu wollen. Mit einer Länge von 50 Metern hat das dann modernisierte Schwimmerbecken olympische Maße. Investitionen von 15, 5 Millionen Euro sind erforderlich, um das Bad fit zu machen.
Vertröstende Antworten und noch mehr Studien
Das ist Geld, das die Gemeinde nicht hat. Im Juli 2022 stellen die politisch Verantwortlichen deshalb einen Antrag auf Fördermittel an das Tourismusministerium. Im Oktober 2022 antwortet Minister Lex Delles (DP) mit einer teilweisen Absage. Nach dem geltenden Fünfjahresprogramm zur Ausstattung einer touristischen Infrastruktur, das am 31. Dezember 2022 ausläuft, sei eine Finanzierung „schwer vorstellbar“, schreibt er.
Er bittet um einen neuen Förderantrag, wenn das neue Fünfjahresprogramm in Kraft ist. Ein entsprechendes Gesetz wurde am 20. Juli in der „Chambre“ eingebracht, ist aber noch nicht verabschiedet. Gleichzeitig weist Delles darauf hin, dass die staatliche Förderhöhe auf höchstens 50 Prozent festgelegt ist. Auch die parlamentarische Anfrage der CSV-Abgeordneten Martine Hansen und Max Hengel vom 28. Oktober 2022 bringt wenig Licht in die Sache.
Das Tourismusministerium bleibt in der Antwort bei seiner Position. Das Sportministerium bestätigt allerdings, dass eine Subventionierung des Schwimmbads in Vianden im nächsten Fünfjahresprogramm berücksichtigt sei. Den politisch Verantwortlichen in Vianden kann das nicht gefallen. Das haben sie in einer Stellungnahme auf der Webseite der Gemeinde am 14. Dezember zum Ausdruck gebracht.
Der Gemeinderat hat den Eindruck, er habe seine Hausaufgaben gemacht, aber auf Regierungsebene stehe das Projekt auf „Sparflamme“. Ein „Avant-projet detaillé” (APD), wie von den Ministerien gefordert, koste die Gemeinde rund 500.000 Euro, schreibt der Gemeinderat. Er fürchtet, dass sie ausgegeben sind, ohne zu wissen, ob das Projekt letztendlich zustande kommt. Große Hoffnungen ruhen jetzt auf dem Besuch des Sportministers.
De Maart

20 Jahre verschlafen.