/ Unruhe im Korps
In scharfen Worten hat ein altgedienter Polizeikommissar in einem Leserbrief vor kurzem die Polizeiführung kritisiert. Er wirft der Führung vor, keinen Bezug zum Polizeialltag zu haben. Viele dieser Offiziere taugten nicht in Führungspositionen, meint Theo Arensdorff in seinem Brief, der im Wort veröffentlicht wurde.
Besonders schmerzlich empfunden werden die negativen Aussagen über die Polizei, die während des Bommeleeër-Prozesses fielen, insbesondere im Zusammenhang mit den Versuchen einiger hoher Polizeibeamter, das Gesetz über Justizbehinderung ihren Interessen entsprechend zurechtzubiegen.
„Wenn in den Medien behauptet wird, ‚die Polizei‘ habe sich an Gesetzestexten gestört, oder dass in „Polizeikreisen“ ein Gesetz als Gesetz gegen die Polizei angesehen würde, oder gar von einem Konflikt zwischen Polizei und Justiz gesprochen wird, möchte ich deutlich hervorheben, dass damit nicht das Polizeikorps als solches gemeint ist (sein kann). Höchstens eine Handvoll dieser eben erwähnten Offiziere. Und viele von diesen Herrschaften scheinen denn auch alles andere als ein freies Gewissen zu haben. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass mancher meiner Oberchefs die Aufgaben und das Bestreben einer Polizei ganz aus den Augen verloren hat“, so der Polizist.
Wegen dieser offenen Worte wurde gegen den Polizisten ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Grüne Unterstützung
Sukkurs hat der Betroffene am Donnerstag von „déi gréng“ bekommen. Tatsache sei, dass die Reform der Polizei einen Wasserkopf produziert habe, wird der Abgeordnete Camille Gira zitiert. Dabei sei die wichtige Arbeit der Polizisten vor Ort ins Hintertreffen geraten. Die Polizeidirektion müsse sich den Kritiken stellen, so Gira. Aufklärung statt Sanktionen, fordert der Abgeordnete. Seine Partei hatte ein externes Audit anregt, um die Organisationsschwächen und Misstände zu beheben. Den Vorschlag wies Polizeiminister Jean-Marie Halsdorf zurück. Das jetzige Verhalten der Polizeidirektion unterstreiche, wie berechtigt ein solches Audit wäre, meint Gira.
Die Polizeigewerkschaft SNPGL gibt ihrem Mitglied Rückendeckung, auch wenn nicht alle Mitglieder die Meinung des Briefe schreibenden Polizisten teilen, so Wort.
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