/ Unfälle, Brände und Verbrecher kennen keinen Dienstschluss
ESCH/ALZETTE – Die Digitalanzeige an der Wand im lokalen Einsatzzentrum der Escher Polizei zeigt 21.15 Uhr. Vor knapp 15 Minuten fand der letzte Schichtwechsel statt.
Das Team um Schichtleiter Lucien Thiry wird bis an Neujahr 6 Uhr im Dienst sein. Das Telefon klingelt nur sporadisch, größere Einsätze hat die letzte Schicht in diesem Jahr noch nicht zu verzeichnen gehabt. „Heute Morgen war wegen dem Glatteis mehr los. Wir hoffen natürlich, dass wir einen ruhigen Rutsch haben werden.“ An Silvester wird nicht viel mehr los sein als an anderen Tagen.
Doch an einen ruhigen Abend glaubt hier niemand. „Es gibt immer genügend Papierkram zu erledigen“, bedauert ein Beamter und verweist auf mehr als 30.000 Einsätze im Jahr 2008. „An Silvester werden wir vermehrt wegen Ruhestörungen gerufen. Überall wird gefeiert, da bleibt Lärm nicht aus, aber das kriegen wir schon in den Griff“, meint Thiry. „Es motiviert uns, wenn die Leute, mit denen wir an Feiertagen zu tun haben, uns bedauern, weil wir arbeiten müssen“, grinst Tom Muller. An Mitternacht werden die Beamten nicht auf das neue Jahr anstoßen. Dienst ist Dienst.
Zwischen Familie und Einsatz
Ortswechsel. Im Einsatzzentrum der Escher Feuerwehr herrscht zur gleichen Zeit eher Feierlaune. Aus der Kantine schallt Après-Ski-Musik, die nur durch munteres Gelächter übertönt wird. „Eigentlich herrscht hier ein permanentes Kommen und Gehen. Im Schnitt sind heute Abend ständig etwa zehn Freiwillige hier, die den Bereitschaftsdienst übernehmen“, freut sich Sektionschef Robert Hilger.
Viele pendeln zwischen ihrer Familie und dem gemeinsamen Hobby hin und her. Auch Wetten werden abgeschlossen. Wie oft werden die Feuerwehrleute in dieser Nacht noch ausrücken und wird in den letzen anderthalb Stunden die Grenze von 900 Einsätzen noch erreicht? Laut Statistik waren die Helfer in den letzen 365 Tagen 730 Mal wegen technischer Einsätze (Ölspuren beseitigen, überschwemmte Keller leerpumpen, u.ä.) sowie 164 Brandeinsätzen, mit mehr oder weniger schwerem Gefährt ausgerückt.
Dabei gibt einem zu denken, dass die Escher Wehr an Mitgliederschwund leidet. Momentan kann Hilger nämlich nur knapp 31 aktive Feuerwehrleute zählen. Ebenso viele Kinder bis 16 Jahre befinden sich zurzeit in der Jugendwehr, die nicht an Einsätzen teilnimmt, sondern auf einen späteren Platz innerhalb der Wehr vorbereitet. „Die Weihnachtszeit war sehr turbulent. Oftmals haben Adventskränze und sonstige Arrangements gebrannt“, bedauert Hilger und zählt die wenigen Stunden Schlaf zusammen, die er letzte Woche genießen durfte. Allein an Silvester hatte die Escher Wehr bis um 22 Uhr fünf technische Einsätze sowie einen Brand in einem Appartement.
Los ging es für die Freiwilligen schon gegen 1 Uhr in der Früh. „Wir werden heute Nacht sicherlich noch einmal gerufen“, meint ein Mitglied. Doch anders als die Kollegen der Polizei werden die Feuerwehrleute an Mitternacht anstoßen.
Die Polizisten des Escher Polizeikommissariats sowie die Feuerwehrleute wünschen sich und den Einwohnern ein ruhiges und besonnenes Jahr 2009.
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