„Und die Bilanz von Michel Wurth?“

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Die negativen Aussagen von UEL-Chef Michel Wurth zur Arbeitslosenpolitik dieser und der früheren Regierung, stören Beschäftigungsminister Nicolas Schmit.

Luxemburgs Arbeitgeber sind voll des Lobes für die neue Regierung und ihr Koalitionsabkommen. Am Mittwoch hatte die Handelskammer ihr ein durchwegs positives Zeugnis ausgestellt. Am Donnerstag dann der Unternehmensverband UEL, dessen Präsident Michel Wurth von „starken Versprechen“ sprach. Der UEL gefalle der neue Regierungsstil. Einer der wenigen Negativpunkte sei die Arbeitsmarktpolitik. Diese sei bei den Neuen noch nicht viel zur Sprache gekommen. Immerhin habe sich die Arbeitslosigkeit seit Beginn der Krise verdoppelt.

Doch das allgemeine Loblied von Arbeitgeberseite ist nicht nach jedermanns Geschmack. Beschäftigungminister Nicolas Schmit (LSAP) stört insbesondere die Kritik Wurths an der Beschäftigungspolitik dieser und der alten Regierung. Immerhin hatte Schmit das Arbeitsressort die letzten vier Jahre zu verantworten.

„Michel Wurth hat scheinbar vergessen, dass wir seit 2008 in einer tiefen Krise stecken“, so Schmit am Freitag gegenüber Tageblatt.lu. Er, Schmit, sei bereit, Wurth zu erklären wie es um das Problem Arbeitslosigkeit in Luxemburg stehe und deren Ursachen zu beleuchten. Tatsächlich habe die alte Regierung eine Reihe Maßnahmen getroffen, um die Arbeitslosigkeit einzudämmen, insbesondere bei den jungen Menschen. Etliche kleine Unternehmen würden da mitzuziehen, verteidigt Schmit seine Bilanz, um dann in die Gegenoffensive zu gehen.

Werke zu, Lehrlingswerkstatt geschlossen

Wie es denn diesbezüglich um die Bilanz von Herrn Wurth als leitender Manager des Stahlkonzerns bestellt sei? Und Schmit zählt auf: Werksschließungen, hunderte Stellen weg; Schließung der Lehrlingswerkstatt in Differdingen, wo das duale Bildungssystem Schule/Betrieb doch so ungemein wichtig sei. Das seien nicht die besten Referenzen, um über die Problematik Jugendarbeitslosigkeit und deren Bekämpfung zu reden, so Schmit.

Beim UEL-Präsidenten vermisse er konkrete Vorschläge zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, es sei denn eine Reduzierung des Mindestlohnes und mehr Flexibilität. Doch überall dort, wo derlei Politik angewandt werde, seien die erwünschten Ergebnisse nicht ersichtlich.