Umfassender Bericht zur Lage der Jugend

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Das Gesetz vom 4. Juli 2008 über die Jugend sieht vor, dass der zuständige Minister in einem Fünf-Jahres-Rhythmus der Kammer einen Bericht zur Lage der jungen Menschen vorlegt.Dies geschah am Mittwoch.

Robert Schneider

Der Bericht – von Prof. Dr. Willems von der Einheit „Inside“ der Universität Luxemburg zusammengestellt, der eine Forschergruppe vom Jugendforschungsinstitut CESIJE leitete – baut teilweise auf bekannten Daten und Informationen auf, bietet aber auch eine Reihe neuer Perspektiven. Untersucht wurde die Altersgruppe der Zwölf- bis 29-Jährigen respektive deren Lebenslagen, Alltag und Probleme.

Aktionsprogramm für die Jugend

Entstanden ist so eine umfassende und weitreichende Bestandsaufnahme, die der Politik die Basis für künftige Initiativen bieten soll.
In interministeriellen Gruppen wird nun ein Aktionsprogramm entwickelt, das die verschiedenen Projekte im Jugendbereich für die kommenden vier Jahre der aktuellen Regierungsperiode sammelt und nach einer Konsultationsphase (unter anderem mit Jugendorganisationen und Jugendparlament) in seiner endgültigen Form bis Ende des Jahres dem Ministerrat vorgelegt werden soll.
Danach soll die Universität Luxemburg, respektive das Team von Helmut Willems, wieder aktiv werden und eine Evaluierung des Programmes durchführen.

Die wissenschaftliche Gruppe hat zahlreiche Publikationen, Berichte, Datenbanken und Statistiken ausgewertet und die Ergebnisse zu einem Gesamtbild mit differenzierten Aspekten des Lebens der Jugend in Luxemburg zusammengestellt. Erfahrungen von Fachleuten aus der Praxis sind in den Bericht eingeflossen. Der Bericht ist in dieser Form eine Luxemburger Premiere, und, wie erste Reaktionen aus der europäischen Fachwelt zeigen teilweise auch über die Grenzen hinaus.

Im Herbst als Buch

Verschiedene Aspekte des Lebens der Jugendlichen, wie schulische und außerschulische Bildung, die schwierigen Übergänge von der Schule zum Berufsleben, Integrationsprobleme von Migrantenkindern, das Armutsrisiko, die Gesundheit und das Wohlbefinden der untersuchten Gruppe, das Mitspracherecht in Familie, in Vereinen und Gesellschaft, das freiwillige Engagement usw. wurden ausführlich untersucht.

Spezifische Risiken und Probleme, denen die Jugendlichen ausgesetzt sind, werden ebenso gezeigt wie die Chancen und Potenziale.
Dabei wird der Nachholbedarf der Politik klar aufgezeigt: Etwa die ungleichen Bildungschancen sowie die Benachteiligung von Migranten und sozial Schwachen werden verdeutlicht und so zur Anregung für die politisch Verantwortlichen.

Der Bericht richtet sich vor allem an Entscheidungsträger und liegt zurzeit als Broschüre vor. Im Herbst soll das Werk aber in einer lesbareren und somit verständlicheren Form als Buch herauskommen und über Internet einzusehen sein. Spätestens dann wird auch ein breiteres Publikum interessante Aspekte der wissenschaftlichen Arbeit mit ganz reellem gesellschaftlichen Hintergrund entdecken können.