Über 9000 Pilger in Echternach

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Zur traditionellen Springprozession sind rund 9500 Menschen am Dienstag in die Abtei-Stadt Echternach gepilgert.

Betend und springend bewegten sie sich zu Polkamusik durch die Straßen der gut 5000-Einwohner-Stadt. „Wir sind erfreut, dass trotz des angesagten schlechten Wetters so viele gekommen sind“, sagte der Sprecher der katholischen Kirche in Luxemburg, Théo Péporté. Die Prozession hatte bei kühlen Temperaturen und Nieselregen begonnen, im Verlauf des Vormittags besserte sich das Wetter jedoch.

Laut Péporté ist die mehr als 500 Jahre alte Springprozession ein „Kuriosum“. Sie sprechen Menschen auch deshalb an, „da sie es ermöglicht, den ganzen Körper in das Gebet mit einzubeziehen“. Seit dem Jahr 2010 gehört die Wallfahrt zum immateriellen Kulturerbe der Unesco. Auch das erbgroßherzogliche Paar, Guillaume und Stéphanie von Luxemburg, besuchte die Prozession und sprang mit durch die Straßen.

Heiliger Willibrord

Mit der Springprozession wird der heilige Willibrord (658-739) verehrt: Er hatte als angelsächsischer Benediktinermönch um 700 als Stützpunkt seiner Missionsarbeit die Abtei Echternach gegründet und ist in der Echternacher Basilika beigesetzt. Rund 45 Pilgergruppen aus Luxemburg, Deutschland, Belgien und den Niederlanden waren gekommen. Neben dem luxemburgischen Erzbischof Jean-Claude Hollerich standen auch etwa 30 kirchliche Würdenträger auf der Gästeliste.

Die Gläubigen springen bei der alljährlichen Prozession in Fünfer-Reihen von einem Bein auf das andere vorwärts und seitwärts. Laut Überlieferung war dies früher eine Art Heiltanz. Heute wird das Springen auch als Buße sowie als Ausdruck von Frömmigkeit und Lebensfreude betrachtet. Die Springprozession ist ökumenisch ausgerichtet. Willibrord wird auch „Apostel der Benelux“ genannt. Im Jahr 2012 kamen rund 10.500 Pilger zu der Prozession.