Tram für eine lebenswertere Stadt

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Eine schöne Stadt hat auch eine schöne Tram verdient. Bei den neuen „Tramways à la française“ wird sehr viel Wert auf das Design gelegt.

Eine Tram ist zunächst einmal dazu da, Menschen zu befördern. Klar. Aber jene Trams, die seit etwa 30 Jahren in Europa neu entstehen, gehen darüber hinaus: Sie sind Teil eines urbanistischen Gesamtkonzeptes.

Wer traditionelle Straßenbahnnetze etwa in Deutschland benutzt, wird feststellen, dass hier die Trams einer rein funktionalen Gestaltung unterliegen: Das Ding soll Menschen transportieren. Und weil Schönheit in keiner Weise dazu beiträgt, diese Aufgabe besser zu bewältigen, kommt ihr letztendlich auch nur eine nachrangige Bedeutung zu. Deshalb sind dort die Triebwagen auch meist mit grottenhässlicher Reklame zugepflastert.
Die neuen „Tramways à la française“, wie sie seit 30 Jahren in Dutzenden europäischen Städten entstanden sind (oder noch entstehen werden), sollen sich dagegen möglichst harmonisch in das Stadtbild einfügen.

Eine schöne Stadt hat auch eine schöne Tramway verdient und deshalb wird bei diesen Trams auch sehr viel Wert auf gutes Design gelegt. Eine neue Tram gibt den Menschen die Stadt zurück, nachdem der Moloch Automobil sich ihrer, während der Epoche, als die Verkehrspolitik vom Wahn der autogerechten Stadt befallen war, krakenhaft bemächtigt hatte. Wo eine neue Tram entsteht, wird daher auch viel Wert auf ihre Komplementarität zur „Mobilité douce“ gelegt: Fußgänger und Radfahrer sind natürliche Alliierte der Tram. Allgemein zeigt die Erfahrung, dass eine moderne Tram die Städte fühlbar lebenswerter macht.

Die Tram lädt zum Flanieren ein

Die moderne Straßenbahn ist eine Art mobiler Bürgersteig. Sie lädt außerhalb der Rushhour zum Flanieren und Shoppen ein und wird vom Publikum zwanglos im „hop-on, hop-off“-Modus genutzt. Sehen und gesehen werden ist bei diesem modernen urbanen Fortbewegungsmittel wichtig: Von daher auch die großzügig dimensionierten Fenster, welche die Stadt für die Passagiere erlebbar machen. Die Luxtrams sind „integral niederflurig“ ausgelegt, was heißt, dass beim Ein- und Ausstieg sowie im Inneren des Fahrzeuges keinerlei Stufen zu überwinden sind (der Fußboden wird von der Firma Mondo aus Foetz geliefert). Mit Spannung darf man aber nun drauf warten, wie die Luxtram von ihren Passagieren aufgrund des Fahrerlebnisses bewertet werden wird.


Von Watt, Volt und Elektrosmog

Die Luxtram verbraucht Gleichstrom mit 750 Volt Spannung (CFL: 25.000 Volt Wechselstrom). 750 V fallen nicht in die Kategorie Hochspannung. Zudem erzeugt dieser Gleichstrom kein nennenswertes Maß an Elektrosmog. Auf dem zentralen Streckenstück zwischen der Haltestelle Rout Bréck/Pafendall und dem Hauptbahnhof verkehrt die Luxtram über 3,6 km ohne Oberleitung. Gespeist wird sie hier von Batterien, die an den Haltestellen innerhalb von nur 30 Sekunden aufgeladen werden, dies mit einem Ladestrom von bis zu 1.300 Ampere. Beim Bremsen wird die Bewegungsenergie wieder zu einem guten Teil in elektrische Energie umgewandelt, die in Hochleistungskondensatoren (Supercaps) gespeichert wird und bei der Anfahrt wieder zur Verfügung steht. Zwischen Rout Bréck und Héienhaff sowie Hauptbahnhof und Cloche d’or wird die Tram von einer normalen kupfernen Oberleitung versorgt. Jeder Triebzug läuft auf vier zweiachsigen Drehgestellen („Bogies“), von denen drei angetrieben sind. Ihre zwölf Motoren sind insgesamt 840 kW stark.


Wie lenkt man eine Tram?

Wie lenkt man eine Tram? Gar nicht! Geht nämlich nicht! Eine Straßenbahn fährt, wie jedes Schienenfahrzeug, ganz einfach in die Richtung, in der die Weichen liegen. Eine Tram passt denn auch automatisch in jede Kurve. Sobald ihre Nase an einem Objekt vorbeikommt, tut es der Rest der Fuhre ebenso. Der „Code de la route“ erklärt lakonisch, „le tramway n’est pas considéré comme un véhicule routier“. Deshalb darf sie z.B. ohne Ausnahmegenehmigung länger als 18,75 Meter sein. Und führerscheinpflichtig ist sie mithin auch nicht. Luxtram verlangt aber, dass jeder ihrer Fahrer im Besitz eines Führerscheines der Klasse B (Fahrzeuge mit maximal 3,5 t Masse und 8 Passagieren) ist. Dies, damit sie über die nötige Kenntnis der Spielregeln im Straßenverkehr verfügen. Tramfahrer unterliegen aber sehr wohl einer ganzen Reihe von Bestimmungen des „Code de la route“. Befreit sind sie aber z.B. von der Pflicht, einem Hindernis auszuweichen, denn – siehe oben – selbst wenn sie wollten, könnten sie es nicht …


Die Designer der Luxtram

Für die Luxtram wurde ein eigenes Design entworfen, für das Eric Rhinn aus Lyon verantwortlich zeichnet, Chef der Agentur „Avant-Première“. Er verfügt über etliche Referenzen aus dem Bereich ÖT. Ihm zur Seite standen die Lichtdesignerin Isabelle Corten und der Künstler Michel Leonardi, beide aus Lüttich. Gutes Design ist kein Luxus: Die Erfahrung hat gezeigt, dass es diesem Transportmodus gegenüber dem Bus eine höhere Wertigkeit verleiht und damit dem öffentlichen Transport neue Kundenkreise erschließt.

Francis Wagner
10. Dezember 2017 - 16.08

Här Bodry, wat soll de Quatsch? Huet schon iergendeen esou eppes behapt? (nb, ech sinn Escher, a gären, an trotzdem fir de neie Stater Tram)

Jean Bodry
10. Dezember 2017 - 13.13

An ausserhalb de Stad-Lëtzebuerg, ass Liewen net liewenswäert?

Francis Wagner
10. Dezember 2017 - 9.48

AL: Am Bezuch op dëse Poust hut Där méiglerweis Recht. Mee den Nomi benotzt ganz oft ee Bluff-Jargon, dee grouss Sachkenntnis soll virtäuschen, wou der nëmme wéineg as. An dofir kritt en halt emol heiandso eng kleng op den Deckel. Mat Anonymen därf een dat roueg maachen.

Francis Wagner
9. Dezember 2017 - 9.16

Cloys: Zu Saragossa, wou bei CAF eisen Tram gebaut gëtt, fiert de lokalen Tram säit 2011 och mat esou Stangen. Deen Tram krut eng Auszeechnung vun der lokaler Blannevereenegung wéinst senger blannefrëndlecher Konzeptioun. Loosse mer also och hei bei eis d‘Praxis ofwuärden.

Cloys
8. Dezember 2017 - 18.54

Déi Staange sin tatsächtlech stark bemängelt gin, besonnesch blann an séibehënnert Leit stoussen sech de Kapp dorunner well si uewen méi breed wéi ënnen sinn. Mee dat war awer scho gewosst éier den éischten Tram hei zu Lëtzebuerg war.

A.L.
8. Dezember 2017 - 18.15

Entschellegt, awer ech fannen är Reaktioun e bessen iwwerdriwwen. Dei Persoun huet sech net als Expert ausginn an och net gesoot dass dat näischt daacht. Op den eischte Bleck gesinn dei Stäipen wirklech e besse komesch aus. Mir gesinn dann den 10. Dezember wéi et domat geet

Francis Wagner
8. Dezember 2017 - 10.57

"Nomi": Wouhier wëllt Där dat wëssen? Den Tram rullt nach net mat Passagéier, mee Dir "wësst" awer schon, dass dat näischt daacht. Ausserdem sin an der luxtram keng "Y" mee "X" Staangen. An esou Staangen gëtt et säit Joren an Tramen an Metroen uechtert d'Welt. Souwisou sinn et d'Passagéier vum Tram, déi di Staangen wärten beurteelen, an net iergendwellech Foren-"Experten".

Nomi
8. Dezember 2017 - 10.24

Di "Y" Stei'pen henneren fir een zuegecht Raus- an Ranklammen, an Zirkulei'eren am Tram !!!!