/ Tour de France der Lüfte
Drahtig-sportlich und mit Top-Gun-Frisur, noch leicht milchgesichtig, aber sehr aufgeschlossen, so empfängt Kevin Moro am Eingangstor zum Aéro-Club am Findel seine Besucher. Bald wird der 23-Jährige während zehn Tagen Frankreich von oben erkunden. Kevin Moro nimmt dieses Jahr an der HOP teil, der „Tour pour jeunes pilotes“. Womit erstmals seit sieben Jahren wieder ein junger, angehender Pilot aus Luxemburg an dieser prestigeträchtigsten Flugrallye Frankreichs teilnimmt.
FLIEGEN IST TEUER
o Fliegen ist teuer. Womit auch klar sein dürfte, dass die Teilnahme an der HOP-Rallye besonders für die jungen Piloten ein kostenintensives Unterfangen ist; sogar dann, wenn, wie im Fall von Kevin Moro, der Aéro-Sport das Flugzeug zu besonders günstigen Konditionen zur Verfügung stellt. Langer Rede kurzer Sinn: Kevin Moro sucht noch nach Sponsoren für sein zehntägiges Abenteuer. Auf seiner Piper ist noch Platz, und wer den Namen seines Unternehmens auf dem Flugzeug durch Frankreich sehen will, kann sich gerne mit Kevin Moro in Verbindung setzen. Am einfachsten geht dies mit einer E-Mail an kevin_moro@yahoo.de.
Ein Ziel: Berufspilot werden
Damit kommt Kevin Moro seinem Ziel, Linienpilot zu werden, wieder ein Stück näher. Seine richtige Piloten-Ausbildung wird er zwar demnächst in Oxford absolvieren. Doch ist eine Teilnahme an der HOP etwas ganz Besonderes für Kevin Moro. Von seinem Club, dem Aéro-Sport, erfährt er bei seiner Unternehmung vollste Unterstützung. Das ist für den Verein Ehrensache. Was aber nicht reicht, um die Unkosten zu decken, weswegen der junge Pilot noch auf Sponsorensuche ist (siehe Kasten).
Los geht es für den Himmelsstürmer am 19. Juli in Toulouse, von wo aus er und die anderen rund 40 teilnehmenden Piloten zu ihrer eigenen, ganz besonderen Tour de France starten. Davor wird Kevin Moro schon alleine nach Toulouse geflogen sein. Unterwegs sein wird er mit seiner Warrior III, einer Piper-Propellermaschine, Vier-Zylinder-Motor, 160 PS stark.
Im Gespräch wird mehr als deutlich, hier ist ein junger Mann, der ganz genau weiß, was er will, und auch alles daransetzt, damit sein Traum Wirklichkeit wird: Er will Berufspilot werden, und da müssen natürlich auch Hindernisse überwunden werden. Dass es diese geben wird, das erfuhr er bereits sehr früh. Das erste Hindernis war nämlich: eine Flugangst. Nicht seine zwar, aber die einer ganz wichtigen Person, einer Person mit Vetorecht sogar, nämlich seiner Mutter. „Das war schon ein langer Kampf“, lacht Kevin Moro, „aber schließlich konnte ich sie überzeugen und mittlerweile hat sie auch nicht mehr so viel Angst, wenn ich fliege.“
Der Rest der Familie war da weniger ängstlich. Sein Vater flog schon öfter mit. Und sein älterer Bruder Mike brachte ihn sogar zu seiner Leidenschaft. Denn Mike Moro ist ein „Spotter“. Das heißt, dass sein Hobby darin besteht, an Flughäfen zu lauern und Flugzeuge zu fotografieren. Da war Kevin oft dabei, da nahm seine Leidenschaft für Flugzeuge und fürs Fliegen ihren Anfang.
Jetzt, einige Jahre später, ist er seinem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Die Berechtigung zur Teilnahme an der Rallye darf durchaus als Auszeichnung verstanden werden. Wer mitfliegen darf und dazu noch nicht allzu schlecht abschneidet, der hat gute Chancen auf eine Festeinstellung bei einer der großen europäischen Airlines.
Die Rallye selbst wird so zum Beispiel u.a. auch von Air France gesponsert. Ihr Können wird den Piloten nicht durch Schnelligkeit bescheinigt. Bei den verschiedenen Etappen geht es um Präzision und technisches Knowhow im Cockpit.
Es geht um Vorausberechnungen, wie viel Sprit auf welcher Strecke verbraucht wird, es geht darum, auf präzisen Abschnitten der Landebahn aufzusetzen, es geht um Fragen der genauen Navigation.
Mit der Piper auf Le Bourget landen
All das ist natürlich eine besondere Herausforderung für Kevin Moro, genau wie für die anderen, mehrheitlich französischen Piloten. Darüber hinaus wird die Rallye eine Möglichkeit für die 18- bis 24-Jährigen sein, Gleichgesinnte zu treffen, sich kennen zu lernen und auszutauschen.
Und noch darüber hinaus werden Kevin und seine Kollegen atemberaubende Blicke auf Frankreich werfen. Sie werden etwa bei Niort über den Atlantik fliegen und sie werden auf der Etappe von Toulouse nach Mont-de-Marsan die Pyrenäen von oben sehen. Und sie werden eine Zielankunft haben, die es in sich hat und auf die sich Kevin Moro besonders freut: Am 3. August heißt der Zielflughafen Le Bourget. Und auf den Pariser Flughafen kommt man mit einer Piper normalerweise nicht. Eine einmalige Gelegenheit also. Und damit ist nicht nur die Landung auf Le Bourget gemeint.
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