Teure Schule

Teure Schule

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im internationalen Vergleich bleibt die Erfolgsquote in der Luxemburger Sekundarschule unter dem OECD-Durchschnitt. Das geht aus dem jüngsten Ländervergleich der Organisation hervor.

In Luxemburg verlassen 69 Prozent der Schülerinnen und Schüler des Sekundarunterrichts die Schule mit dem Abschlussdiplom. Damit platziert Luxemburg sich weiterhin unter dem Durchschnitt der wichtigsten industrialisierten Länder (84 Prozent). Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der Organisation für Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung (OECD) hervor. Mit 76 Prozent sind die Luxemburger Schülerinnen erfolgreicher als ihre männlichen Kollegen (68 Prozent), so der Bericht, der sich dabei auf Daten aus dem Schuljahr 2011/2012 stützt.

Fremdsprachen

18 Prozent der Unterrichtszeit in der Primärschule in Luxemburg ist dem Erlernen von Fremdprachen gewidmet. Auf Platz kommen in der OECD-Vergleichsstudie Polen, Spanien und Italien mit 9 Prozent. In Frankreich beläuft sich dieser Wert auf 6 Prozent, in Belgien auf 4 Prozent für Flandern bzw. 2 Prozent für Wallonien.

Den Angaben zufolge schaffen es nur 40 Prozent der Schüler im Sekundarunterricht, ihr Diplom in der Regelstudienzeit zu erlangen. OECD-weit sind es 72 Prozent. 70 Prozent schaffen es, wenn sie die Schulzeit um zwei Jahre verlängern. Besonders niedrig ist die Erfolgsquote in der Regelstudienzeit in der Berufsausbildung: 29 Prozent. Sie steigt auf 64 Prozent, wird die Schulzeit um zwei Jahre verlängert. In anderen Worten: nur 29 Prozent der Schüler bekommen ihr Diplom ohne Klassenwiederholung.

Teure Schule

Luxemburgs Erziehungswesen bleibt auch in der diesjährigen Ausgabe des OECD-Berichts das teuerste. Die Kosten pro Schüler in der Grundschule belaufen sich in Luxemburg auf 23.871 Dollars pro Schüler (OECD: 8.296 Dollar), im Sekundarunterricht sind es in Luxemburg 16.182 Dollar (OECD: 9.280 Dollar). Man müsse diese Zahlen jedoch nuancierter betrachten, heißt es am Dienstag aus dem Unterrichtsministerium. Stellt man sie im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt ergibt sich ein anderes Bild. So liegt Luxemburg mit 3,4 Prozent des BIP für alle Unterrichtsstufen noch unter dem OECD-Durchschnitt von 3,8 Prozent. In Frankreich beispielsweise beträgt dieser Wert 3,9 Prozent, in Belgien 4,4 Prozent.

Am höchsten sind die Personalkosten im Sekundarunterricht in Luxemburg, am niedrigsten in Estland. Ein Lehrer mit mindestens 15 Jahre Berufserfahrung in der Oberstufe verdient laut OECD in Luxemburg mehr als 100.000 Dollar, in Estland sind es 12.525 Dollar, in Deutschland 62.195 Dollar. Auch hier bemüht sich das Schulministerium, das Ergebnis in ein besseres Licht zu stellt. Das Verhältnis der Lehrergehälter zu den Gehältern von Hochschulabsolventen, die im Privatsektor arbeiten, beträgt hierzulande 1,26. Das heißt der Lehrer verdient das 1,26fache des in der Privatwirtschaft Beschäftigten mit gleichem Bildungsstand. In Portugal beträgt dieses Verhältnis 1,23, in Kanada 1,29 und in Spanien 1,35.