Tanklux-Ausbau schlimmer als erwartet

Tanklux-Ausbau schlimmer als erwartet
(Tageblatt/Heinz Ehrlich)

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GREVENMACHER - Brennbare Flüssigkeiten, mehr LKW-Verkehr und unmittelbare Nähe zu einem Wohngebiet: Grevenmacher will sich notfalls juristisch gegen den Ausbau des Tanklagers in Mertert wehren.

Zu Beginn der ersten Sitzung des Gemeinderates Grevenmacher in diesem Jahr gedachte die Versammlung der Opfer des Terroranschlages auf die Pariser Zeitung Charlie Hebdo.

Anschließend informierte Bürgermeister Léon Gloden (CSV) die Räte über die Entwicklung im Dossier Tanklux. Das Genehmigungs-Verfahren für den Ausbau und die Erweiterung des nationalen Tanklagers im Hafen von Mertert und auf dem Stadtgebiet von Grevenmacher wurde nun von der Betreibergesellschaft eingeleitet, und das könnte gravierende Folgen für die Stadt haben. Zurzeit werden in den bestehenden Tanks 61.250 m3 Reservebrennstoffe gebunkert. Hinzukommen sollen sechs weitere Tanklager mit einer Kapazität von zusätzlich 90.000 m3 und dies weitestgehend auf dem Gebiet der Stadt Grevenmacher, denn die neuen Tanks sollen bis an die im Bau befindliche Kläranlage reichen und würden damit im unmittelbaren Bereich eines Wohngebietes liegen.

Aber nicht nur dadurch erhöht sich das latente Gefahrenpotenzial für die Stadt. Entgegen früherer Annahmen werden in den neuen Tanks nämlich nicht nur schwer brennbare Flüssigkeiten gelagert, sondern auch Kerosin und Benzin. Zudem wird sich das Lkw-Aufkommen nach Schätzungen des Schöffenrats jährlich um etwa 17.000 Einheiten erhöhen, und die Lärmbelästigung wird durch das häufige Um- und Abfüllen der Tanks erheblich zunehmen.

Bürgermeister Léon Gloden zeigte sich jedenfalls sichtlich bestürzt und enttäuscht über diese Entwicklung und bedauerte außerdem die mangelnde Kommunikations- und Verhandlungsbereitschaft der Betreibergesellschaft.

Grevenmacher will sich wehren

Die Stadt werde sich jedenfalls weiter gegen diesen Ausbau wehren, wenn nötig auch durch Bürgerproteste auf der Straße, so Léon Gloden kämpferisch. In einem weiteren Tagesordnungspunkt genehmigte der Stadtrat die Pläne zur Neugestaltung des Eingangsbereiches zum Spielkarten- und Druckereimuseum sowie den Kostenvoranschlag hierzu über rund 35.000 Euro. Die DP- und LSAP-Opposition stimmte geschlossen dagegen, da ihrer Meinung nach durch die Baumaßnahmen kein wirklicher Mehrwert entsteht und insbesondere auch keine zusätzlichen Besucher generiert werden können.