Sturm und Drang – so geht’s lang!

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„Chèques services“, Projekt Weimerskirch, Luxtram, Villa Vauban und administrative Prozeduren zwischen Staat und Gemeinden waren die Hauptthemen des gestrigen City Breakfast des hauptstädtischen Schöffenrates. Auch war die Rede von der zunehmenden Stadtbevölkerung, die bis 2020 zwischen 110.000 und 115.000 Einwohner ausmachen soll./Romain Durlet

LUXEMBURG – Der hauptstädtische Schöffenrat zeigt sich positiv was die „chèques services“ anbetrifft, das heißt, dass die zeitweilige Unterbringung von Kindern in Kinderkrippen und Foyers aufgrund einer zu erwerbenden Karte, die in den Büros des Bürgerzentrums zu erstehen ist, wohl eine gute Sache ist, die schnellstmöglich realisiert werden soll. Doch bemängelt er, dass dies jetzt im Hauruckverfahren vonstatten geht und bislang nicht einmal ein erklärendes Faltblatt seitens der Regierung an die Bevölkerung geschickt wurde, wo doch Ende dieses Monats die Prozedur bereits anlaufen soll.

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Resultat: Wer die jeweiligen Daten verpasst, wird den Höchstpreis entrichten müssen, und das bedeutet 7,50 Euro pro Stunde.
Die Stadt Luxemburg, so Bürgermeister Paul Helminger, habe sich auf die neue Situation eingestellt und ihre Leute im Bürgerzentrum dementsprechend ausgebildet. Doch wäre es besser gewesen, wenn man sich als Gemeinde hätte rechtzeitig vorbereiten können und eine konkrete Information den Bürgern vermittelt worden wäre.

Weimerskirch:Der dicke Hammer

Punkt zwei des City Breakfast von gestern Morgen betraf die Situation in Weimerskirch. „Was derzeit hier über die Bühne geht ist besorgniserregend. Unterstellungen und falsche Informationen werden verbreitet. Hier wird keine Soft-Manipulation vermittelt, sondern mit dem dicken Hammer zugeschlagen. Es wird eine Stimmung geschaffen, die das harmonische Zusammenleben gefährdet. Es wird systematisch versucht, das geplante Projekt zu untergraben“, so der Bürgermeister.
Er bedauert, dass auch die ASTI, die doch im Allgemeinen ein gutes Verhältnis zur Gemeindeverwaltung habe, in die Kerbe der Opponenten haue. Die zu bauenden Häuser und Wohnungen seien ausgeschrieben im Mont-St-Martin und in der rue Schetzel. Die Gemeinde habe Terrains ohne Aussicht auf Gewinn erworben und würde sie jetzt so billig wie möglich verkaufen. 50 neue Wohnungen sollen hier gebaut werden, was doch dem Wunsch derer entsprechen dürfte, die von der Gemeinde verlangen, die Baulücken zu schließen.
Dass die Schule geschlossen wird, sei normal, da kaum noch Kinder in Weimerskirch wohnen. Wenn neue Familien hinzustießen könnte sie wieder geöffnet werden.

Kein Entscheidbei Luxtram

Was nun die Luxtram anbelangt, würde derzeit eine Ausstellung im „Tramsschapp“ stattfinden, so François Bausch. Eine Expo, die gut besucht sei. Die Jury habe keinen ersten Preis beim Architektenwettbewerb gegeben und zwei Projekte zurückbehalten. Sie Architekten müssten jetzt ihre Projekt nachbessern, bevor der Gewinner ermittelt wird. So muss noch ergründet werden, welches Material verwendet wird, was die genaue Linienführung ist usw.
Im März soll es zu einer Zusammenkunft mit Bautenminister Claude Wiseler bezüglich der Reparaturarbeiten an der „Neuen Brücke“ kommen. Eine Renovierung dränge sich auf, ob jetzt eine Trambahn gebaut wird oder nicht.
Der Umbau der Villa Vauban würde im vorgesehenen Timing geschehen, auch wenn eine leichte Verzögerung der Arbeiten an der Fassade, bedingt durch die schlechten Wetterbedingungen, möglich sei. Ende des Jahres sollen jedoch die wesentlichen Arbeiten abgeschlossen sein.
Was das einstige Ciné Cité und den „Cercle municipal“ anbetrifft, so wird auf die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Staat und Stadt Luxemburg hingewiesen.

LangsameProzeduren

François Bausch bemängelt die administrativen Prozeduren. Die Regierung habe die Gemeinden aufgefordert, kleinere Aufträge im Bauwesen zu realisieren, um somit die Branche über die bestehende Durststrecke zu bringen. Allerdings seien die Prozeduren derart kompliziert und langwierig, dass sich reelle Probleme ergeben würden, die nur vom Staat gelöst werden könnten.
Er skizziert die einzelnen Etappen, die normalerweise mindestens zehn Monate verschlingen. „D’Regierung soll Damp maachen“, so François Bausch.
Und er erinnert daran, dass immerhin die Hälfte der Aufträge die öffentliche Hand betreffen würden. Damit die geforderten Aufträge realisiert werden könnten, müsse die Prozedur vereinfacht werden.
Schließlich betonte Paul Helminger noch, dass die Stadt Luxemburg seit wenigen Tagen 90.000 Einwohner zähle. Man rechnet damit, dass im Jahr 2020 zwischen 110.000 und 115.000 Bürger in der Metropole wohnen werden. Auf unsere Nachfrage hin, wie die Bevölkerungssteigerung zu erklären sei, betonte der Bürgermeister, dass vor allem Bürger aus dem nahen Ausland sich in unserer Hauptstadt ansiedeln und dass der „Exodus“ geblockt wurde, also so viele Luxemburger aus der Metropole ausziehen als neue einwandern.
Derzeit wohnen 64% Nicht-Luxemburger in unserer Hauptstadt.