Streusalz: Die Reserven sind weg – neue Lieferungen in Sicht

Streusalz: Die Reserven sind weg – neue Lieferungen in Sicht

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Es wird öde in Luxemburgs Salzkammern. Von „sehr wenig“ bis „nichts mehr“ lauteten die Antworten unserer gestrigen kleinen Umfrage bei Gemeinden und Straßenbauverwaltung.

Hoffentlich kommen die Lastwagen mit dem Salz aus Heilbronn gut durch“, sagte Fernand Caas von der Straßenbauverwaltung am Montag dem Tageblatt gegenüber. Die Salzreserven für den Streudienst der Autobahnen neigen sich dem Ende zu.

Doch für Dienstag sind fünf Lastwagen zu je 30 Tonnen Salz aus Heilbronn unterwegs. Diese 150 Tonnen reichen für zwei Tage, doch weitere Bestellungen sind unterwegs. Auch per Schiff soll Salz nach Mertert geliefert werden.

Doch wegen den Vereisungen im Rhein und Mosel und den niedrigen Wasserständen können diese Schiffe ihre Kapazität von 2.000 Tonnen nicht voll ausnutzen. Fernand Caas ist weiterhin zuversichtlich, dass die Autobahnen regelmäßig eingesalzt werden können. Dennoch werde es schwierig, denn die Männer vom Winterdienst sind seit sechs Wochen im Einsatz, was für Luxemburg eher selten sei, sagte der Chef weiter.

Schwierig

Auch in Diekirch sind die Reserven knapp. Hier wird nur an gefährlichen Stellen wie steile Abfahrten oder enge Kurven gestreut. Gestern trafen wieder zwei Lastwagen mit jeweils 25 Tonnen Salz aus dem Elsass ein. Weitere Lieferungen sollen regelmäßig folgen.

In Clerf und Wiltz sind die Vorräte erschöpft. Vom Einsatz alternativer Streumittel wird abgesehen. Sand und Kies würden die Rutschgefahr wohl hemmen, doch das verstopfe auch die Abflüsse, meinte ein Beamter vom Winterdienst.

Kaum Alternativen

Auch in Esch werden keine Alternativen zum Salz eingesetzt. „Wir haben kein größeres Problem“, hieß es von der Gemeinde. „Gestern Nachmittag ist ein Lastwagen mit Salz eingetroffen und weitere Bestellungen laufen. “Skurril wirken da in Esch die Jungs, die mit den Laubsaugern den Schnee entfernen wollen.

Schwierig ist die Lage in der Hauptstadt. Hier gibt es nur noch Salz zum Streuen der Hauptachsen. Wie es mit den Lieferungen stehe, konnte keiner sagen. In Esch und Luxemburg sind zahlreiche Reinigungsmannschaften mit Schneeschaufeln unterwegs und befreien Bushaltestellen, öffentliche Überwege sowie Fußgängerwege von Eis und Schnee.

In Differdingen waren gestern Nachmittag die Salzvorräte erschöpft. Für die wichtigen Straßen werden die Gemeindedienste von der Straßenbauverwaltung mit Salz beliefert. Wann in Differdingen neues Salz eintrifft, konnte gestern keiner sagen.

Privatgebrauch

Auch in den Supermärkten wird es knapp mit den Salzreserven. Es gibt nur noch einige Baumärkte, die Vorräte haben. Als Alternative zum Salz wird Sand angeboten. Dieser taut zwar nicht auf, nimmt aber die gefährliche Glätte.

Viele Gemeinden haben kein Streusalz mehr und machten gestern eine diesbezügliche Mitteilung an die Bevölkerung. Es wird nur noch an gefährlichen Stellen gestreut. 

Jean-Marie Backes