Strategien für zukunftssichere Renten

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Wie sieht das Rentensystem bis 2050 aus? In einer Denkschrift macht sich die Chambre des salariés (CSL) Gedanken über die Zukunft der Altersversorgung in Luxemburg.

Das Rentensystem steht mit einem guten finanziellen Unterbau dar. In den vergangenen 20 Jahren ging die Evolution stetig nach oben. Im aktuellen Stabilitätsprogramm der Regierung spricht man alleine für dieses Jahr von 10, 8 Milliarden Euro Renten-Reserven.

Das sind rund 28 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und mehr als das Gesetz vorschreibt. Mit dieser Summe sind die Ausgaben für dreieinhalb Jahre gedeckt. „Die sei eine einmalige Situation, die es so in Europa nicht gibt“, betonte CSL-Präsident Jean-Claude Reding bei der Vorstellung der 119 Seiten starken Denkschrift am Freitag.

Die Inspection générale de la sécurité sociale (IGSS) geht  in einem Bericht davon aus, dass die Rentenreserven bis 2040 reichen. Anschliessend sei sie nur noch über eine Verschuldung finanzierbar.

Das wichtigste Ziel für die CSL ist darum, das Renten-System zu erhalten, ohne dabei eine Verschlechterungen zu akzeptieren. „Vollbeschäftigung spielt hier eine besonders wichtige Rolle. Ohne eine hohe Beschäftigungsquote gibt es keine hohen Renten“, betont Reding.

Damit das auch so bleibt, hat die CSL diese Denkschrift veröffentlicht. „Wir wollen dabei keine Illusionen aufzeigen, sondern machbare Möglichkeiten“, sagt Reding.

Viele Möglichkeiten

Ein Weg könnte sein, die Beitragsgrenze bei den Rentenbeiträgen – derzeit fünfmal den Mindestlohn – fallen zu lassen. Das würde jährlich 380 Millionen Euro in die Kassen bringen. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Arbeitgeberanteil nicht am Lohn sondern am Mehrwert (Valeur ajoutée) auszurichten, mit dem Ziel, personalstarke Betriebe zu entlasten. Um die Renten zu finanzieren kann sich die CSL auch eine Steuer auf Börsentransaktionen vorstellen.

Wege gibt es viele, aber die demographische Entwicklung Luxemburgs lässt eine klaren Blick in die Zukunft nicht zu. Wie sich die Bevölkerungszahl und somit die Zahl der Beitragszahler entwickelt ist noch völlig offen.

Die CSL will mit dem Papier in der Politik für eine neue Diskussion beim Thema Rentensicherheit sorgen. „Es gibt Alternativen als Kürzungen bei der Rente“, unterstreicht Reding. fo.