„Starke Worte um Debatte auszulösen“

„Starke Worte um Debatte auszulösen“
(Oliver Berg)

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Ein weiteres Kapitel der Polemik um organisierte Bettelei in Luxemburg wird am Montag geschrieben. Me Gaston Vogel reagiert auf eine Antwort der rumänischen Botschafterin.

Zu scharf, vulgär, abschätzend der Ton des offenen Briefs, den Me Gaston Vogel vergangene Woche an die Bürgermeisterin der Hauptstadt, Lydie Polfer, geschickt hatte? Dort hatte der Rechtsanwalt auf Missstände hingewiesen, den Bettler in der Hauptstadt verursachen.

In einem Schreiben an die rumänische Botschafterin Daniela Roxana Iftimie gibt Vogel zu, dass seine Aussagen teilweise tatsächlich übertrieben waren. Diese hatte auf das Schreiben von Me Vogel reagiert. Es erwecke den Eindruck, als ob alle Bettler aus Rumänien stammen, so die Botschafterin in ihrer Antwort (Link). Europa beruhe auf gemeinsame Werte, u.a. die Achtung der Würde der Bürger. Das Schreiben stelle eine nicht annehmbare Abweichung davon. „Les formulations et le langage utilisés dans le texte ne sont pas seulement diffamatoires, mais risquent aussi de conduire à l’intolérance et même à des manifestations xénophobes envers les citoyens Roumains, avec des effets clairement néfastes sur plusieurs plans.“

Um sich Gehör zu verschaffen, habe er auf starke Worte zurückgreifen müssen, verteidigt sich Me Vogel. Ein harmloser Text nach ruhiger Notar-Art hätte da nicht geholfen. Mit seinen störenden Ausdrücken habe er eine öffentliche Diskussion losgetreten. Ausgezeichnet, sagt er, zumal die Ergebnisse vor Ort nicht ausgeblieben sind.

„Keinerlei Fremdenfeindlichkeit“

Wie bereits am vergangenen Freitag in einem zweiten Schreiben (Link) weist Vogel jeglichen Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit zurück. Das sei idiotisch und lächerlich. Sein Text habe auf jene gezielt, die durch ihr widerliches Verhalten eine bestimmte Ethnie beschmutzen. Wer ihn kenne, wisse, dass er ein Freund der Zigeuner sei.

Den einzelnen Bettler habe er mit seinem Brief nicht angesprochen. Dieser würde niemanden stören. Andere hingegen seien bereits am Morgen besoffen, würden schreien und die Passanten belästigen, die ihnen nichts geben. Sie lassen sich in den Eingängen von Geschäften und anderer Gebäude nieder, wo sie Urinpfützen, Zigarettenstummel und anderen Unrat hinterlassen.

In einem Begleitschreiben an die rumänische Botschafterin Daniela Roxana Iftimie (Link) wirft Vogel ihr vor, sich nicht mit dem Inhalt befasst zu haben, sondern lediglich mit dem Ton seines Briefes (an Bürgermeisterin Polfer). Er erinnert sie daran, dass vom Dorf Barbulesti in Rumänien organisierte Banden aufbrechen, um in den westeuropäischen Ländern betteln zu kommen. „La libre circulation depuis 2002 arrange bien Votre pays“, so Vogel. Es wäre sympathisch gewesen, wenn sie, die rumänische Botschafterin, der hauptstädtischen Bürgermeistern Hilfe und Unterstützung angeboten hätte. „Rien de pareil dans Votre message. C’est juste que Vous ne trouvez que banal et normal ce qui se passe“, so Me Vogel.

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