/ Stahltripartite: Welche Zukunft für ArcelorMittal in Luxemburg?
Nicht im Außenministerium, Treffenpunkt der Nationalen Tripartite, und nicht im ArcelorMittal-Gebäude, Treffpunkt der ersten Stahlrunde nach der Übernahme durch Mittal, kommen die Vertreter von ArcelorMittal, der Sidérurgie asbl. und der Regierung zusammen. Treffpunkt der Stahltripartite am Mittwochnachmittag ist das Wirtschaftsministerium – dem Haus des neuen Verwaltungsratsmitglieds von ArcelorMittal, Wirtschaftsminister Jeannot Krecké.
Die Zustand der Stahlindustrie, insbesondere die aktuelle und mittelfristige Auftragslage, sowie die Entwicklungsperspektiven der Stahlstandorte in Luxemburg stehen dabei zur Debatte.
Die Zukunft von ArcelorMittal in Luxemburg wurde bisher von Lux2011 vorgezeichnet. Das Abkommen war im Dezember 2008 unterschrieben worden – vor der Finanzkrise, die sich in eine allumfassende Wirtschaftskrise weiterentwickelte. In Luxemburg musste die Produktion zeitweilig um mehr als die Hälfte zurückgefahren werden. Wochenlang standen Anlagen still. Es habe auch in Luxemburg wieder leicht angezogen, sagte ein Konzernsprecher tageblatt.lu. Das sei jedoch je nach Produkt unterschiedlich. Bei Baustahl sei die Nachfrage noch recht zögerlich, anders bei Spundwänden.
Lux2011 sah bisher neben weiteren Investitionen in die Produktionsstandorte auch Stellenkürzungen vor. Zwischen 570 und 660 Arbeitsplätze (Vollzeitjobs) müssten laut Lux2011 bis 2011 in den Stahl- und Walzwerken und in den anderen Betrieben von ArcelorMittal in Luxemburg abgebaut werden.
Nicht miteingerechnet sind die 400 Stellen, die im adminstrativen Bereich wegfallen sollen.
Werden mehr Stellen als geplant abgebaut?
Ob es dabei bleiben wird oder die Krise noch weitere Stellenkürzungen nach sich ziehen wird, dürfte Thema der Dreierrunde am Mittwoch sein.
„Wir wollen wissen, wie es weiter gehen soll“, sagte Raymond Kapuscinsky (OGB-L) tageblatt.lu. Sowohl was die Belegschaft als auch die Investitionen anbelangt. Letztere waren krisenbedingt auf Eis gelegt worden.
Als Lux2011 unterzeichnet wurde, war eine alljährliche Stahltripartite vereinbart worden. Das Treffen am Mittwoch sei aber, so Kapuscinsky auf Drängen der Salariatsvertreter zustande gekommen. Weder ArcelorMittal noch Regierung hätten es als notwendig angesehen. lmo
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