Staat könnte Anteile aufkaufen

Hält der Luxemburger Staat bald 63,90 Prozent der Anteile von Enovos? Der Luxemburger Wirtschaftsminister Etienne Schneider sagte dem Tageblatt am Montag, dass der Staat von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen könnte, was die Enovos-Anteile anbelangt, die sich im Augenblick noch in den Händen der Deutschen Energiekonzerne E.ON und RWE befinden.

Die beiden großen deutschen Energiekonzerne E.ON und RWE möchten ihre Anteile am luxemburgischen Energieversorger Enovos versilbern. Das hatte Enovos-Geschäftsführer Jean Lucius am letzten Freitagabend gegenüber dem Tageblatt bestätigt.

Staat hält schon über 35 Prozent der Anteile

Es ist bekannt, dass beide deutschen Energie-Giganten mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und versuchen, sich neu aufzustellen.
RWE hält 18,36 Prozent der Anteile von Enovos, E.ON hält zehn Prozent. Wichtigster Aktionär bleibt der Luxemburger Staat mit 35,54 Prozent (die Société nationale de crédit et d’investissement hält davon 10,01 Prozent).

Der LSAP-Abgeordnete Fränk Arndt hat sich ebenfalls für die Frage der Enovos-Anteils interessiert. Er wollte von Wirtschaftsminister Etienne Schneider wissen, ob es für die Enovos-Aktionäre Vorkaufsrechte gibt. Der Präsident des Verwaltungsrates Marco Hoffmann und der Wirtschaftsminister bestätigten dies in Medienberichten. Und wie es aussieht, will der Luxemburger Staat von seinem Recht Gebrauch machen.

Enovos ist der wichtigste Energieanbieter Luxemburgs. Enovos Luxembourg ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Enovos International, einer Holdinggesellschaft mit Sitz in Luxemburg. Sie ist auch die Dachgesellschaft für den Netzbetreiber Creos Luxembourg S.A. Die Enovos-Gruppe beschäftigt zurzeit etwa 1.300 Mitarbeiter. Für Enovos Luxemburg arbeiten etwa 150 Personen.