Spurenwischer am Findel

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LUXEMBURG - Am Dienstag dauerte die Verhandlung vor Gericht keine Stunde. Eine Bereicherung waren die Zeugen nicht. Allerdings ließ eine Aussage im Zusammenhang mit dem Anschlag auf Findel aufhorchen.

Marie-Anne Reinert erzählte dem Gericht Aussagen ihres Vater zum Anschlag auf Findel am 9. November 1985. Ihr Vater habe damals eine Spur im Schnee unweit des Tatortes gesehen. Er zeigte einem Beamten die Spur. Der verwischte sie aber mit dem Fuß. „Diese Spur interessiere uns nicht“, soll der Beamte gesagt haben. Reinerts Vater ging anschließend zu Offizier Charles Bourg. Dieser sei alles andere als interessiert an dieser Spur gewesen. Ihr Vater war nach eigener Aussage damals sehr wütend gewesen. Damit stand für meinen Vater fest, dass sie überhaupt nicht auf der Suche nach dem Täter waren, so Marie-Anne Reinert.

Dann ging es im Schnelldurchlauf vor Gericht. Jean Majerus war damals Stationschef auf der Brigade in Bartringen. Er war Verfasser einer Zeugenaussage zum Anschlag auf Glacis am 29. August 1985. Majerus weiß nach eigener Aussage nichts von seinem Bericht. Sein Kollege Schmitz soll dazu befragt werden.

Im Schnellverfahren

Der nächste Zeuge, Georges Grof, weilt ebenfalls nur kurze Zeit vor den Richtern. Er besorgte dem Angeklagten Jos Wilmes ein Alibi. Er erklärte dem Gericht, dass er vom 27. Juli bis 7. August 1985 mit Jos Wilmes im Urlaub war. „Ich habe auch ein gemeinsames Foto aus der Zeit mit Stempel auf der Rückseite.“ Das Gericht ist im Besitz der Bilder. Grof war damals mit Wilmes‘ Schwester verheiratet.

Kurz ist auch der Auftritt des Zeugen Mario Schmitz. Er ist noch im Dienst bei der Kriminalpolizei. Es geht um das Protokoll vom 9. September 1985. Verfasser war Jean Majerus. Zwei Verdächtige werden im Zusammenhang mit dem Anschlag genannt. Sie waren der Polizei nicht unbekannt.

Wo ist Kohnen?

Und damit war der Prozess am Dienstag auch am Ende. Am Mittwoch geht es mit dem ehemaligen CEGEDEL-Direktionsmitglied Alexis Kremer weiter. Auch Offizier Pierre Kohnen sowie der frühere Soldat Gretsch sollen gehört werden. Kohnens Aussage vor Gericht, dass Gretsch ihm Namenslisten mit Stay-Behind-Mitgliedern gezeigt hatte, stimmen nicht. Das sagt zumindest der Ex-Oberst vom Herrenberg. Kohnen ist seit seinen Aussagen von vergangener Woche nicht zu erreichen.