/ Sprachwissen wird überbewertet
Luxemburgs Schule werden nicht extern bewertet, bei den Lehrern fehlt jegliche Bewertung. Das ist eine der Schlussfolgerungen, die OECD-Experten in einem Bericht über das Luxemburger Schulsystem vorgelegt haben. Die Einschätzung beruht auf eine Visite der Fachleute im Juni 2010 in Luxemburg und auf dem OECD-Länderbericht von Februar 2011. Es fehle an ein globales und allgemein anerkanntes Qualitätskonzept, so die Gutachter aus Paris.
Andere Beanstandungen oder Beobachtungen werden auch Luxemburgs Schulspezalisten nicht überraschen. Etwa die, dass der Migrationshintergrund der Schüler allzu wenig berücksichtigt werde. So würde deren Sprachschwierigkeiten wenig Beachtung geschenkt. Bei der Orientierung würden die Schüler nicht gefragt.
A propos Sprachen. Laut OECD-Experten käme den Sprachkenntnissen bei der weiteren Orientierung der Schüler nach der Grundschule eine zu große Bedeutung zu. Ausserdem fehle es an klaren Kriterien bei der Bewertung des wichtigen Prüfungen, die über die weitere Schullaufbahn der Schüler mitentscheiden.
Mehr Macht den Direktoren und Inspektoren
Verbesserungen sind auch in der schulinternen Organisation angebracht, rät die OECD. Die mit der Reform von 2009 in der Grundschule eingeführte Gruppenarbeit der Lehrer wird durchaus positiv bewertet. Die Lyzeums Direktoren und Schulinspektoren müssen hingegen besser ausgebildet werden und mehr Zeit haben, um die Lehrer zu begleiten und zu bewerten.
Für Lehrer, die sich für ihre Schüler und Schule engagieren, etwa als Koordinator oder als Mitglied des Schulkomitees, wünscht die OECD sich mehr Anerkennung. Eine offizielle Würdigung sei, es durch Beförderung oder Gehaltsaufbesserung, bleibe aus. Auch die den Lehrern angebotene berufliche Weiterbildung beanstanden die Experten, hänge das Angebot ja nicht von der Bewertung des Lehrers durch Inspektor und Direktor ab. Sie gehe eher auf eine individuelle Entscheidung des einzelnen Lehrers und entspreche nicht immer den Bedürfnissen der Schule.
Einige Empfehlungen aus Paris: Ein kohärentes Analyse- und Bewertungssystem der Schüler erstellen, das Leadership der Direktoren und Inspektoren und deren Rolle bei der beruflichen Bewertung der Lehrer stärken und ein System externer Schulbewertung errichten.
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